Der vorsichtige Optimismus vieler Wirtschaftsforscher ist in der steirischen Industrie noch nicht angekommen, im Gegenteil: Laut einer aktuellen Umfrage rechnet die Hälfte der Betriebe mit einem Abbau von Personal, die Auftragslage hat sich verschlechtert. Bis Jahresende wird keine Besserung erwartet.
Bereits in der Vorwoche hat Christoph Robinson, Geschäftsführer der steirischen Industriellenvereinigung (IV), auf „Krone“-Anfrage von keinem wirtschaftlichen Aufschwung sprechen wollen. Die aktuellen Daten der IV-Konjunkturumfrage bestätigen diese Einschätzung.
49 Betriebe mit knapp 39.000 Beschäftigten haben teilgenommen. Im Vergleich zum Vorquartal hat sich einzig die Beurteilung der Auslandsaufträge (Saldo von +11) verbessert. „Wie stabil diese Entwicklung tatsächlich ist, ist derzeit nahezu unmöglich zu prognostizieren“, so Robinson mit Blick auf die US-Zollpolitik.
Steiermark unter Österreich-Schnitt
Die Geschäftsklima (Kombination aus aktueller Lage und den Ausblick auf die nächsten sechs Monate) stellt sich deutlich negativer aus als im ersten Quartal und liegt unter dem österreichischen Schritt. Zudem geht die Auftragslage weiter zurück, der Saldo sinkt von -2 auf -6. Die hohen Energiepreise machen steirische Produkte am Weltmarkt immer weniger konkurrenzfähiger.
46 Prozent der Betrieb rechnen mit einem Abbau von Personal, nur 20 Prozenten wollen mehr Mitarbeiter einstellen. Verschlechtert haben sich auch die Kennzahlen Produktionstätigkeit und -kapazität. Ein Trend, der sich laut IV bis zum Jahresende fortzusetzen scheint. Robinson: „Besorgt sehen wir auch die Entwicklung der Inflation, mit Blick auf die KV-Verhandlungen im Herbst darf diese nicht zu einer weiteren Belastung bei den Lohnkosten führen, die unsere Betriebe nicht mehr schultern können.“
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