Da-Vinci-Original?

Experten glauben an Echtheit der Ur-“Mona Lisa”

Wissenschaft
23.11.2013 20:31
Im September 2012 wurde sie erstmals präsentiert: die "frühere Version" eines der bedeutendsten Werke der Kunstgeschichte, der "Mona Lisa". Laut der Schweizer Mona Lisa Foundation soll Leonardo da Vinci das Porträt zehn Jahre vor seinem weltberühmten, im Pariser Louvre ausgestellten Kunstwerk gemalt haben. Für die Stiftung ist die Faktenlage rund um das "Isleworth Mona Lisa" genannte Porträt nun klar: "Das Gemälde hat bisher alle Tests bestanden, die es als potenzielle Fälschung entlarvt hätten", betonte Generalsekretär Joel Feldman.

Die neuen Erkenntnisse wurden bereits vor einigen Tagen gemeinsam mit dem Gemälde präsentiert - unter strengsten Sicherheitsvorkehrungen an einem geheim gehaltenen Ort. Historische Dokumente von da Vincis langjährigem Assistenten würden die Annahme der Stiftung bestätigen, wonach die Florentinerin Lisa del Giocondo erstmals 1503 auf Ansuchen ihres Ehemanns Modell gesessen hatte. Zehn Jahre später tat sie das erneut. Auch das Alter der Leinwand, auf dem die Ur-"Mona Lisa" verewigt wurde, sei mittlerweile durch die Radiokarbonmethode bestätigt worden.

Buch und TV-Doku über "frühere Mona Lisa"
Nun widmen sich ein Buch und eine TV-Dokumentation dem unter Kunstexperten weiterhin umstrittenen Gemälde. Für Regisseur Klaus Steindl sind die Untersuchungsergebnisse zwar "noch kein Beweis", aber "wir könnten hier mit hoher Wahrscheinlichkeit auf den 'missing link' gestoßen sein". Er verwebt in seiner Doku "Das Mona Lisa Rätsel - Dem Original auf der Spur" nachgestellte Szenen mit Interviews.

Auch der Journalist Josef Nyary widmet sich in dem parallel entstandenen Buch "2 - Das letzte Geheimnis des Leonardo da Vinci" bisherigen Forschungsergebnissen, historischen Hintergründen und Kritikerstimmen rund um die "frühere Mona Lisa". In dem Buch kommen auch Skeptiker wie der emeritierte Professor für Kunstgeschichte an der Universität von Oxford, Martin Kemp, zu Wort. Er sieht "keinerlei Grundlage" für die Behauptung, dass das Bild ein Original von da Vinci sei.

Bei Echtheit winkt "lukrativster Kunsthandel aller Zeiten"
Das Thema ist brisant, geht es bei der "Isleworth Mona Lisa" doch um "astronomische Beträge", so Nyary. Gelingt der Beweis der Echtheit, hätten die Eigentümer die Chance auf den "mit Abstand lukrativsten Kunsthandel aller Zeiten". Stiftungspräsident Markus Frey streitet ein finanzielles Interesse des Konsortiums jedoch ab. Ziel sei es lediglich, "dem Bild den generellen Wert, den es hat und haben soll, in der Kunsthistorie zu geben, und letztlich auch, das Bild der Öffentlichkeit zugänglich zu machen".

Für ein endgültiges Urteil reichen die neuen Erkenntnisse noch nicht, wie Buch und Doku bekräftigen. Gegenbeweise fehlen aber ebenso. Ob die frühe "Mona Lisa" eines Tages in einem Museum hängen wird, ist derzeit unklar. Die Mona Lisa Foundation will sie im Frühjahr gemeinsam mit einer Darstellung der angeblichen Echtheitsbeweise auf eine weltweite Ausstellungstournee schicken.

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