Förderungen laufen aus

Hohe Strom-Nachzahlungen bereiten Steirern Sorge

Steiermark
05.07.2025 12:46

Netzgebühren sind gestiegen, Förderungen weggefallen: Für viele Stromkunden bedeutet das aktuell Nachzahlungen und höhere Vorschreibungen. Was man jetzt tun kann und ob sich ein Umstieg lohnt.

Was zum Jahreswechsel viel diskutiert wurde, sehen viele Steirerinnen und Steirer jetzt auf den Abrechnungen der Energieanbieter schwarz auf weiß: Die Energiepreisbremse des Bundes ist ausgelaufen, die Netzgebühren für Strom sind gestiegen. Das bedeutet hohe Strompreise und Nachzahlungen. So wurde ein „Krone“-Leser, der auf 70 Quadratmetern in einem Zwei-Personen-Haushalt lebt, nun mit 120 Euro monatlicher Zahlung eingestuft. „Vor fünf Jahren haben wir gerade mal 45 Euro bezahlt“, sagt er. 

Trudeln diese Jahresabrechnungen nun bei den Kunden ein, wenden sich viele an die Beratung der Arbeiterkammer Steiermark, sagt Energie-Experte Karl-Heinz Kettl. „Der Strompreis hat drei Kostenteile: Energie, Netzentgelte und Abgaben“, erklärt er. „In allen drei haben wir deutliche Steigerungen. Die Nachforderungen erreichen schnell ein- bis zweitausend Euro, je nach Verbrauch.“ Die Zahl der Kunden, die wechseln, sei zwar gestiegen, doch die meisten bleiben ihren Anbietern treu. „Die Bandbreite ist sehr breit und bewegt sich jetzt zwischen zehn und 25 Cent“, sagt Kettl. So liegt etwa der Fixpreis-Tarif der Energie Steiermark aktuell bei 19,63 Cent pro Kilowattstunde. Mit der Strompreisbremse waren die Preise bis 1. Jänner 2025 bei 10 Cent gedeckelt. 

Hier befindet sich eine Infografik der Austria Presse Agentur.

Energie Steiermark senkt Strompreise
Am 1. Oktober wird die Energie Steiermark ihren Strompreis um 25 Prozent senken, kündigt Sprecher Urs Harnik-Lauris an. „Damit liegen wir im österreichischen Mittelfeld.“ Das zeige sich auch daran, dass sich jeder vierte Wechsel-Kunde in Österreich 2024 für die Energie Steiermark entschieden habe. Der Wegfall der Strompreisbremse zeige ein „verzerrtes Bild“, Tatsache sei aber, dass es viele individuelle Tarif-Modelle gebe. „Immer mehr Kunden, derzeit etwa 80.000, entscheiden sich für den Flex-Tarif, der monatlich angepasst wird, und können dann auch auf einen Fixtarif umsteigen.“

Zitat Icon

Wir raten in unseren Beratungen dazu, Tarife und Anbieter zu vergleichen.

Karl-Heinz Kettl, Arbeiterkammer Steiermark

So einen Flex-Tarif oder „Floater“, wie er auch genannt wird, muss man jedoch gut im Auge behalten, sagt Karl-Heinz Kettl. „Damit profitiert man schnell von fallenden Preisen, muss sie aber auch gut im Auge behalten. Der Großteil der Kunden will konstante Zahlungen.“ 

Preise vergleichen spart Geld
Seit Anfang des Jahres rät Kettls Team dazu, Preise von Stromanbietern genau zu vergleichen – etwa über Online-Portale. Doch bei Diskontern bleibt Vorsicht geboten, sagt Urs Harnik von der Energie Steiermark: „Sie haben mit günstigen Preisen geworben und dann Tausende Leute gekündigt.“

Wer eine Nachzahlung nicht stemmen kann, der kann sie üblicherweise in Raten abzahlen. „Für Härtefälle haben wir einen Sozialfonds mit der Caritas eingerichtet“, sagt Harnik.

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