Noch nie zuvor gab es eine Anklage dieser Art: Weil ein Sturm-Fan (33) im März in der ausverkauften Merkur-Arena einen Bengalen zündete und den brennheißen, rauchenden Feuerwerkskörper am Boden ablegte, wurde er nun wegen „Gefährdung der körperlichen Sicherheit“ angeklagt.
Bengalische Feuer sind ein gängiges Bild in Fußballstadien. Bei ihnen handelt es sich aber um verbotene pyrotechnische Gegenstände, betont Polizei-Sprecher Fritz Grundnig. Und das wird jetzt einem Sturm-Fan zum Verhängnis.
Denn beim Bundesliga-Spiel am 16. März der „Schwarzen“ gegen den Lask zündete er gegen Ende des Spiels euphorisch – die „Blackys“ gingen mit 4:2 als Sieger vom Feld – einen Bengalen, schwenkte ihn hin und her und legte dann den brennenden, Rauchschwaden von sich gebenden Feuerwerkskörper auf den Boden. Und das im ausverkauften Stadion – alleine in der Nordkurve, wo sich die Szenen abspielten, standen zu diesem Zeitpunkt über 4000 Fans eng zusammen. Noch dazu entwickelt ein Bengale nicht nur dichten Rauch, sondern auch enorme Temperaturen – mehr als 1000 Grad können sie heiß werden und somit für schwerste Verletzungen sorgen.
Er sagt, er sei sich der gefährlichen Lage nicht bewusst gewesen.
Polizei-Sprecher Fritz Grundnig
Die vor einem Jahr gegründete Ermittlungsgruppe Szenetypische Gewalt Sport (SGS) sichtete Videos und konnte den Verdächtigen ausforschen. In den polizeilichen Einvernahmen zeigte er sich geständig: „Er sagt, er sei sich der gefährlichen Lage nicht bewusst gewesen“, sagt Grundnig.
Die Behörden machen jetzt richtig Ernst gegen Randalierer im Stadion. Denn – und das hat es bis jetzt nicht gegeben – der Mann muss sich in Kürze sogar vor Gericht verantworten. „Die Staatsanwaltschaft hat Anklage wegen der Gefährdung der körperlichen Sicherheit erhoben“, bestätigt Christian Kroschl, Sprecher der Staatsanwaltschaft Graz, auf „Krone“-Anfrage. Die Fans in seinem Umkreis seien ob dieser Aktion in Gefahr gewesen.
Kommentare
Willkommen in unserer Community! Eingehende Beiträge werden geprüft und anschließend veröffentlicht. Bitte achten Sie auf Einhaltung unserer Netiquette und AGB. Für ausführliche Diskussionen steht Ihnen ebenso das krone.at-Forum zur Verfügung. Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.
User-Beiträge geben nicht notwendigerweise die Meinung des Betreibers/der Redaktion bzw. von Krone Multimedia (KMM) wieder. In diesem Sinne distanziert sich die Redaktion/der Betreiber von den Inhalten in diesem Diskussionsforum. KMM behält sich insbesondere vor, gegen geltendes Recht verstoßende, den guten Sitten oder der Netiquette widersprechende bzw. dem Ansehen von KMM zuwiderlaufende Beiträge zu löschen, diesbezüglichen Schadenersatz gegenüber dem betreffenden User geltend zu machen, die Nutzer-Daten zu Zwecken der Rechtsverfolgung zu verwenden und strafrechtlich relevante Beiträge zur Anzeige zu bringen (siehe auch AGB). Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.