Bis Dienstagmittag

Wiener Akademie räumt Flüchtlingen neue Frist ein

Österreich
04.11.2013 15:57
Nach längerem Hin und Her hat Rektorin Eva Blimlinger am Monatgnachmittag erklärt, dass die Flüchtlinge bis Dienstagmittag in der Akademie der Bildenden Künste in Wien bleiben dürfen. Sie bot den Männern zudem an, die Aula zu gewissen Zeiten weiterhin für ihre Aktionen nutzen zu dürfen. Dafür gibt es einen eigenen Zeitplan, den Blimlinger den Flüchtlingen übergab.

"Sie müssen bis morgen 12 Uhr draußen sein", so die Rektorin. Wird dieser Aufforderung nicht Folge geleistet, werde man "Maßnahmen treffen, dass geräumt wird". Dies müsse aber nicht unbedingt mit Polizeiunterstützung passieren. Am Montag lasse man jedenfalls noch nicht räumen, konstatierte Blimlinger (Bild 2): "Sie haben jedenfalls noch bis Dienstagmittag Zeit, ihre Matratzen und persönliche Sachen mitzunehmen."

"Haben gesagt, dass sie die Akademie verlassen"
"Wir haben dieses Angebot gemacht und das scheint durchaus als solches wahrgenommen worden zu sein. Sie haben gesagt, dass sie die Akademie verlassen. Ob das so ist, werden wir sehen", meinte die Rektorin. Sprecher Mir Jahangir bestätigte am Montagnachmittag das Vorhaben der 24 Flüchtlinge, das Gebäude zu verlassen - wann genau ließ Jahangir offen.

Man wolle den Protest fortsetzen, hatte der Flüchtlingssprecher zuvor verkündet: "Wir wollen weiterhin versuchen zu mobilisieren und nicht aufgeben." Vor einem etwaigen Rausschmiss durch die Polizei habe man "keine Angst": "Ich bin kein Krimineller", so der Flüchtling. Die Akademie als Protestort sei wichtig, da sie Öffentlichkeit ermögliche. Laut dem angebotenen Zeitplan könnten die Betroffenen auch bereits am Mittwoch von 11 bis 15 Uhr die Aula wieder für ihre Aktionen nutzen, was sie auch gerne in Anspruch nehmen wollen, betonte Jahangir.

Die Freiheitlichen kritisierten am Montag die Besetzung der Kunstuniversität erneut. "Das Kasperltheater dauert schon viel zu lange. Diese Täter sind endlich festzunehmen und abzuschieben", forderte Wiens FPÖ-Klubchef Johann Gudenus.

Nur "vage Optionen" als Alternativen
Die Flüchtlinge hatten bislang darauf gepocht, dass sie als Gruppe eine Unterkunft finden, da sie bei Einzelunterbringung mit Abschiebungen rechnen. Am Nachmittag erklärte der Flüchtlingssprecher, man werde vermutlich in Privatunterkünfte ziehen, die Gruppe würde sich daher aufteilen.

Nach wie sei jedoch auch noch das Angebot an Einzelunterkünften aufrecht wie jenes für einen Versammlungsraum in Schwechat, betonte die Caritas Wien. Laut Angaben eines Unterstützers der "Refugees" gebe es weitere Ausweichoptionen, es handle sich jedoch lediglich um "vage Optionen", die derzeit nicht zur Debatte stehen.

Gerüchte rund um Caritas-Abhöraktion
Am Montag kam auch wieder das Gerücht auf, dass Vertreter der Caritas im Rahmen von Ermittlungen zu einer Schlepperorganisation von der Exekutive abgehört worden sein sollen. Bei der Caritas verwies man darauf, dass es diese Mutmaßungen bereits gegeben habe, mehr wollte man nichts dazu sagen. Das Bundeskriminalamt hielt fest, dass es zu Ermittlungsmaßnahmen in einem laufenden Strafverfahren - gegen mutmaßliche Schlepper - grundsätzlich keine Auskunft gibt.

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