Ein Anfang Mai in der steirischen Gemeinde Unterlamm neben einem Fuchswelpen aufgefundener Seeadler ist vergiftet worden. Die pathologischen Untersuchungen hätten das laut BirdLife Österreich bestätigt. Der Greifvogel starb an einem seit 2008 hierzulande verbotenen Pestizid. Offenbar diente der zuvor erschossene Fuchswelpe als präparierter Giftköder.
Am 7. Mai hatte ein Passant in der Katastralgemeinde Magland von Unterlamm einen erwachsenen Seeadler mit einem jungen Fuchs in den Fängen entdeckt. Der Greifvogel wirkte laut BirdLife stark beeinträchtigt und zeigte keinen Fluchtinstinkt. Sein Zustand war so schlecht, dass er sich fangen ließ. Trotz fachkundiger Betreuung verendete das Tier kurze Zeit später. Die Bezirkshauptmannschaft Südoststeiermark leitete Untersuchungen zur Todesursache ein.
Violettes Granulat im Verdauungstrakt
„Im Rahmen der pathologischen Analyse am Forschungsinstitut für Wildtierkunde und Ökologie (Vetmeduni Wien) wurde violettes Granulat im Verdauungstrakt des Adlers festgestellt. Die toxikologische Analyse ergab: Es handelt sich um Carbofuran. Auch am Kadaver des Fuchswelpen wurde das Gift nachgewiesen – dieser wurde zuvor mit Jagdmunition erschossen. Die Indizien sprechen klar für eine gezielte Köderlegung“, teilte BirdLife mit, die gemeinsam mit dem WWF Anzeig erstattet haben.
Pestizid seit 2008 verboten
Carbofuran ist einer Aussendung zufolge „ein hochgefährliches Pestizid, dessen Besitz in Österreich seit 2008 verboten ist“. Bereits kleinste Mengen könnten für Wildtiere, Haustiere und sogar Menschen tödlich sein. Johannes Hohenegger, Greifvogelexperte bei BirdLife Österreich, sprach von einer „besonders heimtückische Form der Wildtierkriminalität“. Für Christina Wolf-Petre von WWF Österreich ist der Vorfall „ein schwerwiegender Angriff auf die Artenvielfalt der Steiermark. Solche Straftaten dürften nicht ohne Konsequenzen bleiben.“
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