„Krone“-Schulratgeber

Hasardieren bei mündlicher Matura kann schiefgehen

Tirol
30.05.2025 16:00

Endspurt bei der Reifeprüfung. Jetzt zählt aktive Mitarbeit. Was das bedeutet – und warum das nicht unterschätzt werden darf. Der „Krone“-Schulratgeber über Fehler, die bei der mündlichen Matura fatal sein können. 

Nach den schriftlichen Klausurarbeiten und den mündlichen Kompensationsprüfungen stehen ab Juni die mündlichen Maturaprüfungen an. Auch bei ihnen wird die Jahresnote des jeweiligen Prüfungsfaches mit 50 Prozent in die Matura-Gesamtbeurteilung einbezogen. Wer also im gewählten Fach ein „Sehr gut“, „Gut“ oder „Befriedigend“ im Jahreszeugnis hat, kann durchaus locker zur mündlichen Matura antreten. Denn selbst im Falle einer negativen Prüfungsbeurteilung ergibt sich in der Zusammenschau dann eine positive Maturanote.

Aber: Angesichts dessen zu hasardieren – wie dies in der Vergangenheit öfters vorkam -, ist gefährlich. Denn wenn man sich als Prüfling einfach zurücklehnt und nicht aktiv zum Prüfungsgeschehen beiträgt, wird die Jahresnote nicht mit einberechnet, das „Nicht Genügend“ pickt und die erfolgreiche Matura ist „futsch“.

„Krone“-Schulratgeber Manfred Jordan weiß als ehemaliger Direktor einer Innsbrucker Schule über die Anforderungen bei der Matura bestens Bescheid. 
„Krone“-Schulratgeber Manfred Jordan weiß als ehemaliger Direktor einer Innsbrucker Schule über die Anforderungen bei der Matura bestens Bescheid. (Bild: Johanna Birbaumer)

Zurücklehnen ist keine gute Idee
Die Prüfungsordnung verlangt nämlich als Einrechnungsbedingung eine „aktive Mitwirkung“ am Prüfungsgeschehen. Was darunter konkret zu verstehen ist, lässt der Gesetzgeber allerdings offen und wird von der jeweiligen Prüfungskommission (Prüfer, Jahrgangsvorstand, Maturavorsitz) festgestellt. Lehnt man sich also zurück, kann das ins Auge gehen.

Für die Matura 2026 hat das Bildungsministerium angekündigt, Parameter für die geforderte „aktive Prüfungsmitwirkung“ zu formulieren, damit die Kommissionen fundierter über diese Einrechnungsvorgabe entscheiden können. Zu raten ist es, sich mit der Prüfungsfrage zu beschäftigen, Antworten zu finden und den Dialog mit der prüfenden Lehrperson zu führen. Auch wenn die Antworten falsch sind, hat man „aktiv mitgewirkt“ und die Jahresnote wird eingerechnet.

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Falls man eine Frage nicht sofort versteht, um Klärung bitten, statt zu spekulieren.

Manfred Jordan, „Krone“-Schulratgeber

Tipps für eine überzeugende Prüfungsführung
Angenehme Atmosphäre mit Prüfungskommission schaffen (Interesse und Engagement zeigen, sachliche Diskussionen, begründete Sichtweise). Freundliches, möglichst selbstbewusstes Auftreten (Blickkontakt halten, offene Gesprächshaltung, respektvoll bleiben). Klar und strukturiert sprechen (deutlich, langsam, Pausen nutzen, Hauptinformation zuerst, dann Details dazusetzen)

Fragen strategisch beantworten: Falls man eine Frage nicht sofort versteht, um Klärung bitten, statt zu spekulieren. Fehlt Sicherheit, vorsichtig formulieren („Meines Wissens…“). Zu kurze Antworten vermeiden (Wissen zeigen, aber auch nicht zu lange reden. Falls man ins Stocken gerät, ruhig bleiben). Stress und Nervosität in den Griff bekommen (vor der Prüfung mehrmals tief durchatmen; das beruhigt und gibt Kontrolle). Positiv denken und sich bewusst machen: „Ich bin vorbereitet und kann das!“.

Fragen an „Krone“-Schulratgeber Manfred Jordan gerne per Mail an: schulratgeber-tirol@kronenzeitung.at

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Manfred Jordan
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