Ein Grazer Pizzeria-Chef ist fassungslos: Wegen einer Veranstaltung musste er im vergangenen Sommer seinen Gastgarten am Karmeliterplatz schließen, soll aber dennoch Miete bezahlen. Heuer bekam er nicht einmal eine Genehmigung.
Mit seinen beiden Pizzaiolo-Lokalen brachte Raimondo Trombatore nicht nur die echte neapolitanische Pizza an die Mur, sondern kann sich mittlerweile auch über eine große Fanschar weit über die Stadtgrenzen hinaus freuen. Der Laden brummt, würde man landläufig sagen. Und doch hält sich die Laune des Italieners aktuell in Grenzen.
„Im vergangenen Sommer war eine Konzert-Reihe am Karmeliterplatz. Wir haben deswegen unseren Gastgarten acht Tage lang schließen müssen. Für mich ist deshalb nur logisch, dass ich für diese Tage keine Gebühr an die Stadt zahlen muss.“ Im zuständigen Straßenamt sah man die Sache aber anders und verrechnete das Nutzungsentgelt für den gesamten Monat.
„Es geht ums Prinzip“
Trombatore legte Protest ein und hat auch einen Anwalt eingeschaltet. „Nicht falsch verstehen, da geht es um insgesamt 250 Euro. Aber mir geht’s ums Prinzip. Die Stadt will offenbar doppelt abkassieren – vom Konzertveranstalter und von mir für einen Gastgarten, der gar nicht offen war.“ Seit November hörte er nichts mehr von der Stadt – das änderte sich vor wenigen Wochen.
Als er heuer für seinen Gastgarten anfragte, bekam er Ende April, wenige Tage bevor er am 1. Mai öffnen wollte, die Absage durch die Behörde. Der Rückstand vom vergangenen August sei eben noch immer nicht beglichen. Für den Familienvater, der längst in Graz zu Hause ist, ein unfassbarer Vorgang: „Solche Methoden bin ich aus meiner ursprünglichen Heimat Sizilien gewohnt, darum bin ich von dort auch weg.“
Straßenamtschef Thomas Fischer kann die Aufregung nicht verstehen: „Wir halten uns nur an den unterschriebenen Vertrag. Und wenn aus dem Vorjahr noch Zahlungen offen sind, werden eben keine neuen Bewilligungen ausgestellt. Die Gebühren sind für uns ohnehin nur ein Durchlaufposten.“
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