Radkersburger Bahn

Nach Überlebenskampf fließen nun die Millionen

Steiermark
05.02.2022 14:00

Nicht viele glaubten an eine Zukunft für die Radkersburger Bahn, nun werden 80 Millionen Euro bis 2030 investiert. Es ist auch ein Erfolg für eine lokale Initiative, die aber noch mehr will: den Lückenschluss nach Slowenien bei Bad Radkersburg.

„Wir haben lange ums nackte Überleben gekämpft. Ein früherer Verkehrsminister wollte die Strecke gar verkaufen. Doch dem schlechten Zustand war es zu verdanken, dass sie keiner haben wollte.“ Armin Klein schien über Jahre auf verlorenem Posten zu stehen. Er ist Sprecher der Interessensgemeinschaft Neue Radkersburger Bahn.

64 ungesicherte Kreuzungen bremsen Zug ein
Und dass da einiges erneuert werden muss, ist offensichtlich. Nicht weniger als 41 Minuten dauert die gemächliche Bahnfahrt von Bad Radkersburg bis Spielfeld-Straß.

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Ein früherer Verkehrsminister wollte die Strecke gar verkaufen. Doch dem schlechten Zustand war es zu verdanken, dass sie keiner haben wollte.

Armin Klein

Vor 30 Jahren ging das sogar schon etwas schneller. Der Grund für das Bremsen sind nicht weniger als 64 ungesicherte Eisenbahnkreuzungen! Aus Sicherheitsgründen dürfen die Züge hier natürlich nicht im hohen Tempo durchrauschen.

Endlich konkurrenzfähig zum Auto
Das Auflassen von zwei Dritteln der Übergänge und die Sicherung der restlichen stehen daher im Investitionsfahrplan bis 2030 hoch oben. Zunächst einmal soll aber bis 2026 die bestehende Infrastruktur verbessert werden, danach mit umfassenderen Baumaßnahmen die angestrebte Verkürzung der Fahrzeit auf 25 Minuten erreicht werden. Der Zug wäre dann endlich konkurrenzfähig mit dem Auto.

Batteriebetriebener Zug als Vision
Als Ziel wird zudem die „Dekarbonisierung“ genannt. Damit ist aber nicht zwangsläufig eine Elektrifizierung gemeint, heißt es von den ÖBB. „Es können auch alternative Antriebssysteme zum Einsatz kommen.“ Eine Variante wären laut Klein batteriebetriebene Hybridwagen, die am Spielfelder Bahnhof aufgeladen werden. 2020 war der „Cityjet eco“ bereits ein Monat lang im Probebetrieb.

Die ganz große Vision der Initiative ist aber, bei Bad Radkersburg einen Lückenschluss nach Slowenien zu schaffen. Nicht einmal drei Kilometer wäre die Trasse lang, der Großteil der geschätzten 20 Millionen Euro Kosten könnte aus EU-Mitteln kommen. Doch in dieser Sache tut sich wenig. Hoffnung setzt man nun auf einen neuen slowenischen Verkehrsminister.

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