Die heimischen Klettersteige werden immer beliebter. Logisch, für viele ist es eine besondere Art die Bergwelt zu erleben. Mit der Anzahl der Sportler steigt aber auch die Anzahl der Unfälle.
Um eine Notsituation in einem Klettersteig zu verhindern, müssen, wie überall in den Bergen, einige Dinge beachtet werden. „Wie bei jeder anderen Bergtour ist ein Mindestmaß an Planung notwendig“, erklärt „Krone“-Bergfex Uwe Grinzinger, der bereits das Buch „Drahtseiltanz am Fels“ über die österreichischen Klettersteige veröffentlicht hat.
Die Routen sind verschiedene Schwierigkeitsgrade gegliedert. A bedeutet einfach, F ist die schwerste Form. „Es ist aber nur ein Anhaltspunkt“, so Grinzinger. Denn etwa eine D-Bewertung kann bedeuten, dass nur eine Stelle diese Schwierigkeit hat, oder die gesamte Route.
Je mehr ich mich über eine Route informiere, desto größer ist die Chance, dass alles passt. Klettersteige werden oft einfach unterschätzt.
„Krone“-Bergfex Uwe Grinzinger
Sogenannte Topos geben Aufschluss über die Abschnitte und deren Schwierigkeit. „Auch die Bedingungen spielen eine große Rolle, etwa wenn es am Vortag geregnet hat und die Route noch feucht ist, ist sie viel schwerer“, erklärt der Bergfex.
Zu den beliebtesten Klettersteigen rund um Salzburg gehört jener der Drachenwand am Mondsee. Attraktion ist die Hängebrücke. Diese wurde unlängst einer 14-Jährigen zum Verhängnis.
Der Vater hatte die Tochter in die Route mitgenommen. Ihr wurde es zuviel, einen Notausstieg gibt es nicht. Der Rettungshubschrauber barg die beiden schließlich. Ein Beispiel von mangelnder Tourenplanung. Ohne Erfahrung ist der Drachenwand-Klettersteig mit seiner Bewertung C/D unüberwindbar. Ist man einmal in der Route ist es auch kaum möglich wieder umzukehren. „Nach unten ist es noch schwieriger als nach oben“, sagt Grinzinger.
Routenbauer haben deswegen angefangen, schwere Stellen bereits zu Beginn des Steigs einzubauen. Das Ziel: Auszusortieren.
Neben dem eigenen Können, der Verfassung und der nötigen Ausrüstung, sind auch Sicherheitsmerkmale in der Route zu beachten. So gilt es immer am Stahlseil mit seinem Klettersteigset mit Karabiner eingehängt zu sein. Die zwei Stück verhindern, dass man ohne Sicherung ist, auch beim Umhängen. Das hat am vergangenen Mittwoch ein Brite ignoriert: Er wollte seine Kameraden auf der berühmten Himmelsleiter am Donnerkogelklettersteig bei Annaberg fotografieren und hängte sich aus – er stürzte ab.
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