Ob im O-Bus auf dem Weg zur Vorstellung, während der Zigarette vor der Premiere oder beim Anstehen in der WC-Schlange, mit dem Schnellcheck sind Sie in nur 2 Minuten perfekt auf den Abend vorbereitet. Die „Krone“ hat die wichtigsten Infos zu „Gabriel“ von George Sand.
Worum geht’s? Das Landestheater Salzburg zeigt heute ein erstaunlich modernes Identitätsdrama aus dem 19. Jahrhundert über Konvention, Geschlechterrollen und die Frage: Wie viel Wahrheit verträgt eine Lüge, wenn sie zur Lebensgrundlage wird?
Handlung: Gabriel scheint ein Adelsspross wie aus dem Renaissance-Lehrbuch zu sein: sportlich, gebildet, gut erzogen. Nur: biologisch ist er eine Frau. Sein Großvater hat ihn aus purem Machtkalkül als Jungen erziehen lassen, um das Familienerbe nicht an den verhassten Neffen Astolphe zu verlieren. Als Gabriel beginnt sich fürs andere Geschlecht zu interessieren, wird dem Großvater mulmig. Damit das Täuschungsmanöver nicht auffliegt, lüftet er das Geheimnis – und denkt, damit den Skandal abgewendet zu haben. Doch Gabriel, bald Gabrielle, akzeptiert das Doppelleben nicht als Schicksal – und lehnt sich auf: gegen die Lüge, das System und die engen Rollenvorgaben ihrer Zeit. Als Frau beginnt sie eine leidenschaftliche Beziehung mit dem Cousin Astolphe und tritt gleichzeitig als junger Mann weiter in der Öffentlichkeit auf. Es beginnt ein Tanz auf dem Vulkan durch Geschlechter- und Gesellschaftsnormen – mit offenem Ausgang.
Angeberwissen für die Pause: Das Werk wurde 2022 – rund 170 Jahre nach seiner Entstehung – erstmals ins Deutsche übersetzt. Als Sand damals den Dialogroman verfasste, war ihr Lebensgefährte niemand Geringerer als der Komponist und Klaviervirtuose Frédéric Chopin.
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