Frauenpreis 2015

Ärztin ausgezeichnet für Arbeit in Gender Medizin

Tirol
15.05.2025 17:00

Jährlich wird der Tiroler Frauenpreis verliehen, um die Leistungen von Frauen sichtbar zu machen. Verdient ausgezeichnet wurde in diesem Jahr eine Medizinerin. Auch die „Tiroler Krone“ war in der Jury vertreten.

Frauen sind kompliziert. Zumindest erschien es wohl lange Zeit aus medizinischer Sicht so. Mal sind sie schwanger, dann im Wechsel, überhaupt zu viele Hormone im Spiel. Oder was waren die Gründe, warum (männliche) Studienleiter nur männliche Probanden ausgewählt haben, um Medikamente zu testen, um in der Medizin zu forschen? Das Ergebnis: Die Nebenwirkungen am Beipackzettel sind die von Männern, die Dosierung ist an männlichen Körpern orientiert, die Symptome von Krankheiten, wie sie beschrieben werden, zeigen sich ebenfalls beim männlichen Geschlecht. Über Frauenkörper wusste man lange Zeit viel zu wenig und das endet im schlimmsten Fall tödlich, wenn Symptome übersehen oder Medikamente falsch dosiert werden.

Vier Frauen und 12 Vereine
16 Nominierungen

wurden dieses Jahr beim Tiroler Frauenpreis eingereicht. Eine fünfköpfige Jury hat die einzelnen Vorschläge gesichtet und beurteilt.

Doch mit der Zeit entschloss man sich offenbar dazu, auch die andere Hälfte der Bevölkerung vernünftig medizinisch zu behandeln. Dafür haben sich natürlich vor allem Frauen und Medizinerinnen eingesetzt. Eine davon ist Angelika Bader aus Hall in Tirol. Für ihren Einsatz in der Frauengesundheit hat sie Mittwochabend den Tiroler Frauenpreis verliehen bekommen.

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Vielleicht geht der Frauenpreis auch einmal an einen Mann. Aber dafür müsste sich in Sachen Gleichstellung noch sehr viel tun – das werden wir allesamt wohl nicht mehr erleben.

(Bild: Birbaumer Christof)

LR Eva Pawlata

“Vielleicht geht Frauenpreis einmal an einen Mann“
Der Frauenpreis wurde von Landesrätin Eva Pawlata (SPÖ) initiiert und würdigt Frauen und Projekte, die sich in besonderer Weise für die Gleichstellung der Geschlechter in Tirol einsetzen. „Vielleicht geht der Frauenpreis auch einmal an einen Mann. Aber dafür müsste sich in Sachen Gleichstellung noch sehr viel tun – das werden wir allesamt wohl nicht mehr erleben“, sagte Pawlata im Zuge der Verleihung. Heuer wurde er an die Ärztin Angelika Bader, tätig am Frauengesundheitszentrum der Universitätskliniken Innsbruck, für ihr langjähriges Wirken im Rahmen einer feierlichen Veranstaltung im Innsbrucker Landhaus verliehen. Der mit 5000 Euro dotierte Preis wurde übrigens bereits zum zweiten Mal vergeben.

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Es gibt so viele Frauen, die Unfassbares leisten. Wir müssen sie dringend vor den Vorhang holen, denn sie haben es sich verdient.

Jasmin Steiner, CvD der „Tiroler Krone“

„Frauen mit ihren Ideen vor den Vorhang holen“
Insgesamt wurden 16 Nominierungen von Einzelpersonen und Projekten eingereicht. Eine fünfköpfige Expertinnenjury unter dem Vorsitz der Landesrätin, bestehend aus Margarethe Hochleitner (Expertin aus der Wissenschaft), Gabriele Punz-Praxamer (Expertin aus der Wirtschaft), Andrea Laske (Expertin zu den Themen Frauen und Gleichstellung) sowie „Tiroler Krone“-CvD Jasmin Steiner (Expertin Medien) beurteilte die Einreichungen. „Es gibt so viele Frauen in Tirol, die Unfassbares leisten. Wir müssen sie samt ihrer Ideen und Initiativen dringend vor den Vorhang holen, denn sie haben es sich verdient. Und genau das gelingt mit dem Tiroler Frauenpreis.“

Angelika Bader (li.) mit LR Eva Pawlata bei der Verleihung des Frauenpreises 2025 im Innsbrucker Landhaus.
Angelika Bader (li.) mit LR Eva Pawlata bei der Verleihung des Frauenpreises 2025 im Innsbrucker Landhaus. (Bild: Land Tirol/Dorfmann)

Frauengesundheit in der Medizin etabliert
Angelika Bader, Preisträgerin des Frauenpreises 2025, absolvierte neben der Ausbildung zur Ärztin für Allgemeinmedizin ein Masterstudium in Gender Medizin. 1999 wirkte sie im Auftrag des Landes am Aufbau einer Koordinationsstelle für Frauengesundheit mit. Daraus entstand – auf Wunsch von Patientinnen und in Zusammenarbeit mit dem zeitgleich gegründeten Ludwig-Bolzmann-Institut für kardiologische Geschlechterforschung – das Frauengesundheitszentrum. Dieses steht Frauen auch ohne Überweisung offen. Die Schwerpunkte sind dort Bluthochdruck, Herzprobleme, Wechseljahre und Medikamentenunverträglichkeiten.

Engagiert sich für Patientinnenversorgung
Neben der Patientinnenversorgung engagiert sich Bader auch bei Gesundheitsveranstaltungen und in der Lehre. Zudem wirkte sie maßgeblich an der Verankerung von Gender Medizin in der Ausbildung aller Gesundheitsberufe mit.

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