Neue FH in Kapfenberg

Frisches Blut gegen steirische Pflegemisere

Baustellenbegehung: Willibald Ehrenhöfer, Karlheinz Kornhäusl und Martin Payer (von links).(Bild: Christian Jauschowetz)

Das Land Steiermark investiert 23,5 Millionen Euro in den neuen Gesundheitscampus in Kapfenberg. Die Arbeiten gehen ins Finale. Ein Lokalaugenschein in der Böhlerstadt. 

Pflegepersonal geht vielfach am Zahnfleisch, die Aufgaben, die zu schultern sind, werden immer schwerer, viele Stellen sind noch immer in den Spitälern unbesetzt. Aber: Es gibt wenige Berufe, die so krisensicher sind wie jene im Bereich der Pflege. Aus diesem Grund entscheiden sich trotz allen Widrigkeiten immer mehr Steirer für eine Ausbildung als Pflegeassistent, Pflegefachassistent oder Diplompfleger – ganz zur Freude der Landespolitik. Neben den 15 Standorten der Landes-Pflegeschulen in den steirischen Regionen (für die ersten beiden Berufsbilder) bietet die Fachhochschule Joanneum in Graz und künftig auch in Kapfenberg das Bachelor-Studium Gesundheits- und Krankenpflege an (für letztere Jobs).

Dazu wird das Gebäude der ehemaligen Volksschule beziehungsweise des Polytechnikums in einen Gesundheitscampus verwandelt, der alle Stückeln spielt. Vor einem Jahr gab’s den Spatenstich, am Montag folgte eine Baustellenbegehung. Unter anderem mit dabei: ÖVP-Wissenschaftslandesrat Willibald Ehrenhöfer, sein schwarzer Regierungskollege Karlheinz Kornhäusl, vormals selbst Spitalsarzt, und FH-Geschäftsführer Martin Payer.

Diese Visualisierung zeigt, wie ein Simulations- kranken- zimmer in Kapfenberg aussehen soll.(Bild: NOW Architektur ZT GmbH KLMSArchitekten)

Trockentraining im Simulationsraum
Auch, wenn noch Kabel von der Decke hängen und die Räume erst möbliert und technisch ausgestattet werden, bekommen die Besucher über Visualisierungen am Computer bereits Einblick in die moderne Gesundheits-Bildungseinrichtung. Ein Zimmer wird etwa ein computergesteuerter Simulationsraum. Studenten werden hier in einem Modell-Krankenzimmer mit speziellen Pflegebetten (samt „Schauspielern“ als Patienten) für ihre künftigen Aufgaben geschult. Der Vorteil des Trockentrainings: Aus falschen Handgriffen lernen die Schüler, die Schwellenangst wird ihnen in den sechs Semestern Ausbildung genommen.

72 Unterrichtsplätze sind jedes Jahr reserviert, im Endausbau soll es am Kapfenberger Gesundheitscampus sogar 220 geben. „Die Fertigstellung ist bis Ende August geplant. Am 15. September kann es dann mit dem Studium losgehen“, freut sich Payer.