„Operation am offenen Herzen“ nennt Holding-Graz-Vorstand Mark Perz die Großbaustelle, die zum Teil schon am Samstag startet: Das Straßenbahnnetz in Richtung Westen wird erneuert, die Annenstraße ist dreieinhalb Monate für Bims gesperrt, ebenso die Bahnhofs-Unterführung und die Eggenberger Straße. Es gibt einen Schienenersatzverkehr mit Bussen – doch es wird eng werden.
„Die letzten 100 Meter zum Gipfel sind immer die schwierigsten“, sagt Mark Perz. Der Gipfel, der soll Ende November erreicht sein, wenn die neue Straßenbahnlinie in der Grazer Innenstadt ihren Betrieb aufnimmt und die „Neutorlinie“ das Nadelöhr Herrengasse entlastet.
Als letzter Brocken muss noch der Anschluss der Schienen von der Vorbeckgasse in die Annenstraße gemeistert werde. Das nutzt man gleich zu weiteren Arbeiten im Grazer Westen. Die Folge: Mehr als drei Monate lang wird keine Straßenbahn zum Hauptbahnhof fahren. „Ein Super-GAU“, sagt Perz ganz offen. Erstmals in der 150-jährigen Geschichte gibt es einen so langen und umfassenden Schienenersatzverkehr: „Es wird herausfordernd für die Fahrgäste und die Mitarbeiter.“
Fahrplankoordinator Bernd Fiedler erklärt die drei Bauphasen im Detail:
Phase 1: Von 3. Mai bis 23. Mai
Hier werden zunächst „nur“ die westlichen Weichenanlagen zur Remise in Eggenberg erneuert. Daher gibt es einen Schienenersatzverkehr auf der Linie 4 zwischen Laudongasse und Reininghaus bzw. auf der Linie 7 zwischen Laudongasse und Wetzelsdorf. Die Eggenberger Straße wird ab Samstag im Baustellenbereich stadteinwärts als Einbahn geführt, stadtauswärts wird der Verkehr über die Daungasse geleitet.
Phase 2: Vom 24. Mai bis 4. Juli
Jetzt wird es happig. Der gesamte Straßenbahnverkehr durch die Annenstraße und im Bereich des Bahnhofs wird eingestellt! Es fahren vom Jakominiplatz Ersatzbusse (E1 und E6): Die Strecke führt über Griesplatz, Elisabethinergasse, Annenstraße und Hans-Ressel-Gasse zum Hauptbahnhof, dann weiter über die Köflacher Gasse zur Alten Poststraße. Von dort fahren wieder die Straßenbahnen nach Reininghaus (Linie 4) und Wetzelsdorf (Linie 7). Die Linie E1 bringt Fahrgäste weiter nach Eggenberg (UKH), die Linie E6 zur Smart City.
Auch wenn zusätzlich zehn externe Busse um eine Million Euro angemietet werden, ist klar: In den Ersatzbussen haben nie so viele Menschen Platz wie in einer Straßenbahn. Dazu kommt: Da die Remise Eggenberger Straße abgeschnitten ist, steht über den Sommer nur das Wagenmaterial aus der Remise Steyrer Gasse zur Verfügung. Dadurch wird auch das Intervall auf den bestehenden Straßenbahn-Linien (siehe Infokasten unten) ausgedünnt. Bei den Buslinien bleibt hingegen der reguläre Fahrplan.
Von 24. Mai bis 7. September:
Phase 3: Von 5. Juli bis 7. September
Die Unterführung durch den Hauptbahnhof soll wieder freigegeben werden, die Ersatzbusse können diese also nutzen. Ansonsten ändert sich bis zum Ende der Sommerferien nichts.
Die Holding Graz bietet Fahrgäste jedenfalls um Geduld. Vor allem in der ersten Phase ab dem 23. Mai ist, da noch voller Schulbetrieb herrscht, mit Verzögerungen zu rechnen, gerade in der Eggenberger Straße wird es sich wohl kräftig stauen. Pendler aus dem Umland werden gebeten, z.B. schon in Puntigam von der S-Bahn auf die Straßenbahn umzusteigen und gar nicht erst bis zum Hauptbahnhof zu fahren.
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