20.09.2013 12:43 |

Will neues Leben

Knox: "Werde nicht an neuem Prozess teilnehmen"

Der neue Prozess gegen die US-Studentin Amanda Knox, die wegen Mordes an einer britischen Mitbewohnerin zuerst verurteilt und dann freigesprochen worden war, beginnt am 30. September vor einem Schwurgericht in Florenz - doch die Hauptangeklagte wird nicht daran teilnehmen. "Ich habe als Unschuldige vier Jahre lang in Haft verbracht", sagte die 26-Jährige nach Angaben italienischer Medien.
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"Ich versuche, mir ein neues Leben aufzubauen. Ich habe ein einziges Leben und kann es mir nicht mehr erlauben, es der Gefahr einer weiteren Ungerechtigkeit auszuliefern", erklärte Knox. Sie rechne mit einem Freispruch im Prozess. "Wäre ich verurteilt, wäre mein Leben schrecklich. Es wäre furchtbar, fliehen zu müssen. Während der vier Jahre in Haft bin ich um 40 Jahre gealtert", sagte die 26-Jährige aus Seattle.

Nach der Rückkehr in die USA nach der Haft in Italien hatte sie erwartet, glücklich und heiter zu leben. "Ich dachte, dass sich Angst, Traurigkeit und Wut auflösen würden und dass ich ein glückliches Leben führen würde. Das war nicht so", berichtete Knox. Psychologische Beratung habe ihr nicht geholfen. "In Italien habe ich nur Negatives gelernt: Angst zu haben und den Menschen nicht zu trauen."

"Würde gerne Merediths Grab besuchen"
Die US-Amerikanerin berichtete weiter, sie denke stets an das Opfer Meredith Kercher. "Ich würde gern mit ihrer Familie ihr Grab besuchen. Ich möchte, dass die Familie begreift, dass ich unschuldig bin", so Knox.

Die 21-jährige britische Studentin Kercher war Anfang November 2007 in Perugia bei Sexspielen getötet worden. 2009 wurden Knox und ihr Ex-Freund Raffaele Sollecito in erster Instanz schuldig gesprochen und zu 26 und 25 Jahren Haft verurteilt. 2011 wurden die beiden in zweiter Instanz vom Vorwurf, Kercher getötet zu haben, freigesprochen.

Anklagebehörde von Schuld überzeugt
Das Kassationsgericht in Rom, das höchste italienische Gericht, hob jedoch im vergangenen März den Freispruch für Knox und Sollecito auf. Die Richter stimmten der Forderung der Staatsanwaltschaft von Perugia zu, die Rekurs gegen den im Oktober 2011 gefällten Freispruch der beiden Hauptangeklagten im Mord an Kercher eingereicht hatte.

Das Urteil enthalte "schwere logische und juristische Fehler", hatte die Staatsanwaltschaft von Perugia ihre Berufung begründet. Der Ivorer Rudy Hermann Guede befindet sich weiterhin hinter Gittern. Er war wegen Beihilfe zum Mord und sexueller Gewalt zu 16 Jahren Haft verurteilt worden. Guede könne nicht allein für dieses Delikt verantwortlich gemacht werden, sagte Staatsanwalt Riello. In allen Blutlacken, die am Tatort gefunden worden waren, seien auch DNA-Spuren von Knox vorhanden gewesen.

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