Hagel „häckselte“ Raps

Wassermassen spülten Saat und Erde von den Feldern

Niederösterreich
23.04.2025 05:45

Die Hagelfront am Ostermontagabend im Waldviertel legte sogar den Verkehr lahm. Denn Eiskörner verlegten Kanäle und stapelten sich, sodass Autos sogar stecken blieben. Aber auch die Landwirtschaft wurde teils schwer getroffen: Die noch lockere Erde von frischen Aussaaten war ganz besonders anfällig, Winterraps wurde buchstäblich gehäckselt.

Großalarm herrschte im Bezirk Waidhofen an der Thaya im Waldviertel, als ein Hagelunwetter am Montag durch die Region zog und heftige Schäden verursachte. Bis zu einem halben Meter hoch lag die Eisschicht in Großgerharts, die „Krone“ berichtete. 

Enorme Mengen an Eiskörnern und Wassermassen drangen in den Gemeinden Waidhofen, Waidhofen-Land, Thaya, Kautzen, Raabs und Dobersberg in Wohnhäuser ein und sorgten für Überflutung von Kellern und Straßen. Eis, Schlamm und Geröll verlegten Kanäle, das gefrorene Nass sorgte auch dafür, dass Lenker mit ihren Fahrzeugen auf den Straßen stecken geblieben waren. Ganze Straßenzüge verwandelten sich in reißende Bäche. „Bis zu einem halben Meter hoch lag die Eisschicht in Großgerharts“, schilderte Feuerwehrsprecher Stefan Mayer das Ausmaß der Katastrophe, die am Montag ab 19 Uhr über den Bezirk zog.

Wertvolle Erde in Gräben gespült
Die heftigsten Schäden gab es in der Region Thaya, wo fast die Hälfte der ausgerückten Feuerwehrleute eingesetzt war. Bauernkammersekretär Herbert Gutkas betont im Gespräch mit der „Krone“, dass es dort zu den größten Schäden gekommen sei.

„Es hat vor allem die Felder stark betroffen, bei denen die Aussaat erst kürzlich erfolgt ist. Denn die Wassermassen haben die lockere und wertvolle Erde einfach weg und in den Straßengraben gespült“, erklärt der Bauernfunktionär, dass etwa frisch gesetzte Erdäpfel besonders geschädigt worden seien. Jetzt kommen die Landwirte mit dem neuerlichen Anbau zum Teil auch in Zeitnot: Nach bis zu 60 Millimetern Niederschlag müssen die Felder auftrocknen, ehe sie wieder befahren werden können.

Winterraps „abgehäckselt“
Der Winterraps, der bereits 20 bis 30 Zentimeter hoch war, wurde zum Teil vom Hagel buchstäblich „gehäckselt“. Zwar treibe der Raps wieder aus, aber es werde manche Felder geben, bei der wegen des ungleichen Wachstums keine brauchbare Ernte mehr eingefahren werden könne. Dort muss die Feldfrucht eingeackert werden. Weil es noch nicht so weit gereift ist, sollte das Wintergetreide den Hagel relativ gut überstanden haben. Die meisten Schäden sind durch die Hagelversicherung gedeckt.

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