Die Wiener Austria hat sich eindrucksvoll im Titelrennen der Fußball-Bundesliga zurückgemeldet. Die Favoritner bezwangen Titelverteidiger Sturm Graz am Mittwochabend zum Abschluss der Hinrunde der Meistergruppe völlig verdient 2:1, verbesserten sich auf Rang zwei der Tabelle und rückten den voranliegenden Steirern bis auf drei Zähler nahe. Bereits am Sonntag (17.00 Uhr) haben die Wiener mit einem weiteren Erfolg in Graz die Chance, den Rückstand komplett wettzumachen.
Vor 14.452 Zuschauern in der Generali-Arena trugen sich auf Austria-Seite sowohl Maurice Malone (40.) als auch sein Sturmpartner Nik Prelec (61.) in die Schützenliste ein. Für die Grazer war der Ausgleich von Max Johnston (45.) zu wenig, sie kassierten nach drei Siegen in Folge wieder einmal eine Niederlage.
Die beste Defensive der Liga behielt im Duell mit der besten Offensive die Oberhand. Die Austria darf weiter vom ersten Titel seit 2013 träumen und bleibt für Sturm in dieser Saison unüberwindbar. In der Liga hatte es zweimal ein 2:2 gegeben, im Cup-Viertelfinale ein 2:0.
Wüthrich kehrte zurück
Bei den Grazern gab es im Vergleich zum 2:0 gegen Blau-Weiß Linz nur eine Änderung, Abwehrchef Gregory Wüthrich rückte nach seiner Sperre wieder auf seine angestammte Position. Austria-Trainer Stephan Helm veränderte sein Team gegenüber dem 1:3 gegen Salzburg an zwei Positionen. Johannes Handl musste erwartungsgemäß am Knie verletzt passen, für ihn rückte der zuletzt gesperrte Philipp Wiesinger rechts in die Dreierkette. In der Viererreihe davor bekam auf der linken Seite Hakim Guenouche gegenüber Matteo Perez Vinlöf den Vorzug.
Die sehr intensive Partie war geprägt von zahlreichen Zweikämpfen auf beiden Seiten, wobei die Wiener mehr Akzente in der Offensive setzen konnten. Tin Plavotic traf nach einem Corner das Außennetz (13.), Abubakr Barry kam aus acht Metern freistehend zum Abschluss, schupfte den Ball aber mit links in die Hände von Sturm-Tormann Kjell Scherpen (26.). Sturm meldete sich erst in der 35. Minute erstmals vor dem gegnerischen Tor. Zuerst fehlte bei einem Weitschuss von Malick Yalcouye nicht viel, dann hielt Samuel Sahin-Radlinger nach dem folgenden Eckball einen Wüthrich-Kopfball.
Malone leitete Sieg ein
Das änderte nichts daran, dass die Wiener besser in der Partie drinnen waren. Scherpen konnte einen per Kopf von Malone abgelenkten Fischer-Schuss noch über die Latte drehen (39.). Kurz darauf konnte der Sturm-Goalie einen Plavotic-Schuss zur Seite abwehren, Reinhold Ranftl brachte den Ball wieder in die Mitte, wo Malone einköpfelte. Die Freude währte nur kurz. Johnston traf mit links genau ins Eck. Die Wiener hatten vergeblich wegen eines Fouleinwurfs von Yalcouye reklamiert. Laut Ex-Schiri Thomas Steiner war dieser regeltechnisch vertretbar. Eingreifen hätte der VAR in diesem Fall auch bei einem Fehler nicht dürfen. Die postwendende Antwort der Heimischen verhinderte die Innenstange bei einem Schuss von Malone (45.+3).
Auch nach Wiederbeginn gaben die Hausherren den Ton an. Malone scheiterte an Scherpen (50.), der, nachdem auf der anderen Seite Sahin-Radlinger eine Grgic-Chance zunichte gemacht hatte (52.), auch einen Fitz-Schuss abwehrte (56.). Der Niederländer konnte fünf Minuten später einen Barry-Abschluss direkt vor die Füße von Prelec abwehren, der keine Mühe hatte, zu vollenden. Bei einem Ranftl-Schuss verhinderte er das 1:3 (67.). So blieb es spannend. Bei der besten Chance der Grazer durch Kiteishvili rettete Aleksandar Dragovic vor der Linie (83.). Damit gewann die Austria nach vier sieglosen Heimspielen wieder einmal gegen Sturm. Beendet wurde zudem eine Serie von allgemein vier sieglosen Pflichtspielen.
Stimmen zum Spiel:
Stephan Helm (Austria-Trainer): „Ich denke, dass das Spiel auf sehr hohem Niveau stattgefunden hat, es ist sehr knapp hergegangen. Man muss in den entscheidenden Momenten den Spielverlauf auf seine Seite ziehen. Heute ist es gelungen, ganz viel von unserer Spielidee auf den Platz zu bringen, mit Leidenschaft und guter Organisation. Schon nach der Niederlage gegen Salzburg waren wir uns einig, dass wir auf der Leistung aufbauen können, dass wir dann heute als Sieger vom Platz gehen, ist ein schönes Gefühl.“
Jürgen Säumel (Sturm-Trainer): „Ich finde, dass wir gegen eine sehr abgebrühte, kompakte Austria verloren haben. Wir hatten wenig Lösungen in Ballbesitz, haben zu wenig vertikal gespielt, die Tiefe attackiert, das kann die Mannschaft sicher besser machen. Trotzdem glaube ich, dass es eine ordentliche Leistung war, und mit ein bisschen Glück hätten wir auch den Ausgleich erzielen können. Wir werden die richtigen Schlüsse daraus ziehen und freuen uns auf Sonntag.“
FK Austria Wien – SK Sturm Graz 2:1 (1:1)
Wien, Generali-Arena, 14.452, SR Jäger.
Tore: 1:0 (40.) Malone, 1:1 (45.) Johnston, 2:1 (61.) Prelec
Austria: Sahin-Radlinger – Wiesinger (77. Galvao), Dragovic, Plavotic (82. Potzmann) – Ranftl, Barry, Fischer, Guenouche (63. Perez Vinlöf) – Fitz – Prelec (82. Aleksa), Malone (77. Gruber)
Sturm: Scherpen – Johnston, Aiwu, Wüthrich, Lavalee – Gorenc Stankovic (74. Chukwuani) – Horvat, Kiteishvili, Yalcouye (66. Camara) – Le. Grgic (74. Beganovic), Böving (84. Hödl)
Gelbe Karten: Plavotic, Fischer bzw. Yalcouye, Aiwu, Hödl
Kommentare
Liebe Leserin, lieber Leser,
die Kommentarfunktion steht Ihnen ab 6 Uhr wieder wie gewohnt zur Verfügung.
Mit freundlichen Grüßen
das krone.at-Team
User-Beiträge geben nicht notwendigerweise die Meinung des Betreibers/der Redaktion bzw. von Krone Multimedia (KMM) wieder. In diesem Sinne distanziert sich die Redaktion/der Betreiber von den Inhalten in diesem Diskussionsforum. KMM behält sich insbesondere vor, gegen geltendes Recht verstoßende, den guten Sitten oder der Netiquette widersprechende bzw. dem Ansehen von KMM zuwiderlaufende Beiträge zu löschen, diesbezüglichen Schadenersatz gegenüber dem betreffenden User geltend zu machen, die Nutzer-Daten zu Zwecken der Rechtsverfolgung zu verwenden und strafrechtlich relevante Beiträge zur Anzeige zu bringen (siehe auch AGB). Hier können Sie das Community-Team via unserer Melde- und Abhilfestelle kontaktieren.