gamescom-Trends

Mitreißend und schön: Das bringen Xbox One und PS4

Spiele
25.08.2013 12:41
Ganz klar, die Spielemesse gamescom steht 2013 voll im Zeichen von PlayStation 4 und Xbox One, die rechtzeitig zum Weihnachtsgeschäft in die Läden kommen. krone.at war auf der gamescom mit dabei und hat sich angesehen, was die neuen Konsolen den Zockern bescheren. Von Grafikpracht bis Indie-Games und "Second Screen" - das sind die wichtigsten Trends und Highlights der kommenden Spielegeneration.

Grafikpracht
Was auch auf dem PC bisher von den alternden Konsolen zurückgehalten wurde, macht dank Xbox One und PS4 endlich wieder einen Sprung nach vorn: die Grafik. Ganz vorne mit dabei ist, wie schon die Vorgänger, "The Witcher 3", daneben begeistern vor allem "Battlefield 4", "Watch Dogs" und "Assassin's Creed 4" in den Versionen für PC und die neuen Konsolen, genau wie "Driveclub", das exklusiv für die PS4 erscheint, und "Ryse: Son of Rome" für die Xbox One. Aber auch Titel kleinerer Studios wie die deutsch-polnische Koproduktion "Lords of the Fallen" versprechen Grafikpracht.

Dass künftig mehr Games auf allen Plattformen optisch gleichermaßen begeistern werden, ist vor allem einem Umdenken Sonys zu verdanken. Bisher setzte der Konzern nämlich auf einen mit IBM entwickelten Prozessor, Microsoft hingegen auf Hardware, die auch in PCs zu finden ist. So war es für Entwickler wesentlich einfacher, ihre Spiele für PC und Xbox 360 zu erstellen, als sie auf der PS3 zum Laufen zu bringen. Nicht selten waren Multiplattformtitel auf der Sony-Konsole daher am unansehnlichsten. Damit soll nun Schluss sein - PS4 und Xbox One setzen nun beide auf Hardware von AMD.

Und da beide Konsolenhersteller eine Achtkern-CPU und acht Gigabyte Arbeitsspeicher (bei Sony in schnellerer Version) verwenden, sollten die grafischen Möglichkeiten von PS4 und Xbox One auch in einigen Jahren noch nicht ganz ausgereizt sein.

Mitreißende Geschichten
Kein ganz neuer Trend, zugegeben, doch 2013 und 2014 werden mit allerlei frischen Ideen begeistern. Das liegt einerseits am Indie-Boom (mehr dazu unten), andererseits an neuen Titeln der großen Hersteller, die sich was trauen. Kein Wunder, gibt der Erfolg ungewöhnlicher und düsterer Spiele wie des großartigen "The Last of Us" dem Mut zur Innovation doch recht. Mit frischen Ideen lässt sich Geld verdienen, nicht nur mit abgelutschten Fortsetzungen.

So dürfen sich Spieler etwa auf "Watch Dogs" freuen, wo sie mit dem Smartphone die ganze Stadt überwachen und die Geheimnisse aller Menschen um sie herum enttarnen können. In "Beyond: Two Souls" sorgt der Macher von "Heavy Rain", David Cage, erneut für eine spannende Story, die dank lebensechter Gesichter von Schauspielern wie Ellen Page und Willem Dafoe mitfühlen lässt. Ungewöhnlich auch die Idee von "Murdered: Soul Suspect", wo Polizist Ronan O'Connor den Mord an sich selbst aufklären muss.

Frisches Gameplay
Zu spannenden Geschichten kommen neue Gameplay-Ideen wie die Einbindung eines zweiten Bildschirms, genannt Second Screen (siehe unten). Aber auch die Verschmelzung von Einzel- und Mehrspielererlebnis verspricht frischen Wind: In "Destiny" etwa soll sich die Welt ständig weiterentwickeln, der Spieler trotz MMO-Welt eine starke Geschichte präsentiert bekommen. In eine ähnliche Kerbe schlägt "Titanfall": Das Game ist nur im Multiplayer spielbar, soll aber Einzelspieler-Elemente wie eine interessante Geschichte mit Cutscenes und starke Charaktere bieten.

Offene Welten
Einen weiteren Trend haben wir zumindest zum Teil den neuen Konsolen und ihren Fähigkeiten zu verdanken: So viele Spiele wie selten zuvor setzen auf gewaltige offene Welten, die es zu erkunden gilt - zum Beispiel "GTA V", "The Witcher 3", "Watch Dogs", "Destiny", erstmals in der Reihe "Metal Gear Solid 5", "Assassin's Creed 4", "Batman: Arkham Origins", "Infamous: Second Son", "Dying Light" und "Dead Rising 3". Endlich ist es nun auch auf Konsolen möglich, gewaltige Welten in prächtiger Grafik zu erschaffen - und zwar ohne Kompromisse.

Indie-Spiele
Noch sind die Einnahmen aus Spielen unabhängiger Entwicklerstudios Peanuts im Vergleich zu dem, was Schwergewichte wie EA und Ubisoft mit ihren Toptiteln verdienen. Dennoch bemühen sich sowohl Microsoft als auch Sony massiv, kleine Entwickler auf ihre Konsolen zu locken. Warum? Die traditionellen Konsolen werden immer mehr von Tablet- und Smartphone-Games bedroht. Dort gibt es schließlich massenhaft Spiele mit ungewöhnlichen Ideen für den schmalen Geldbeutel.

Diese kleinen Spiele sollen also lieber gleich auf Xbox One und PS4 zu finden sein, wo die Hardware-Hersteller zudem ein wenig mitverdienen können. Überdies winkt ein Imagegewinn, denn nicht nur viele Spielejournalisten sind von den ewiggleichen Fortsetzungen gelangweilt und schreiben lieber begeistert über Kickstarter- und andere Indie-Produktionen.

So kommt es, dass Sony wie Microsoft die Hürden für Indie-Entwickler abgebaut haben: Es ist einfacher und günstiger, für die neuen Konsolen zu entwickeln und ein Spiel so zu platzieren, dass es auch gefunden wird. Und das ist nicht nur für kleine Entwicklerstudios, sondern auch für Spieler eine tolle Sache: Mehr ungewöhnliche Ideen, mehr Spielspaß und mehr Auswahl für kleines Geld winken - auch auf den "großen" Konsolen.

"Second Screen"
Ein neuer Trend der gamescom 2013: die Verbindung von Tablet und Smartphone mit Konsole und PC. Entweder kann man so auch unterwegs Geld verdienen und Nebenmissionen steuern oder aber im Mehrspieler anderen helfen bzw. ihnen Schwierigkeiten bereiten.

In "The Division" etwa kann man per Tablet eine Drohne steuern, die die Kameraden im Multiplayer unterstützt. In "Need for Speed: Rivals" hingegen entscheidet man, ob man einem Spieler per Nitroschub helfen oder etwa seine Waffensysteme ausbremsen möchte. Bei den Next-Gen-Versionen von "Battlefield 4" behält der Spieler am Tablet den Überblick und kann ebenfalls ins Geschehen eingreifen, zum Beispiel durch Material- und Fahrzeugabwürfe.

Ob die Pläne beim Konsumenten ankommen, steht allerdings trotz der derzeitigen Euphorie noch in den Sternen. Ungeachtet dieser Unsicherheit versuchen die Hersteller traditioneller PC-, vor allem aber Konsolenspiele damit nun, ein Stück vom Tablet-Kuchen abzuhaben. Schließlich knabbert dieser Markt in den letzten Jahren an den Gewinnen.

Dass Nintendo den Trend zum Tablet mit eigenem Touchscreen-Controller für die Wii U schon letztes Jahr erkannte, hat dem Konzern übrigens nicht geholfen. Die Wii U verkauft sich äußerst schleppend, zugkräftige Spiele fehlen noch immer.

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