Zufällig entdeckt

Neue Raubtierart ist Mischung aus Katze und Teddy

Wissenschaft
16.08.2013 11:05
Zum erste Mal seit 35 Jahren haben Wissenschaftler in der westlichen Hemisphäre ein neues Raubtier entdeckt – den Olinguito (vom spanischen Wort oliente, das so viel heißt wie übelriechend). Das putzige Tier sieht aus wie eine Mischung aus Katze und Teddybär und ist in den Wäldern der Anden zu Hause. Gefunden wurde die Kleinbären-Art allerdings zunächst nicht in freier Natur, sondern in Museen.

Aufgespürt haben Forscher die neue Art eher zufällig. Eigentlich wollte ein Team um Kristofer Helgen vom Smithsonian National Museum of Natural History in Washington D.C. herausfinden, wie viele Arten von Makibären (auch Olingos genannt) es gibt und wo diese genau leben. Dazu untersuchten sie zahlreiche Museumsexponate dieser Tierart.

Dabei fiel ihnen auf, dass einige Exemplare etwas anders geformte Schädel und Zähne hatten als der Rest. Sie waren auch insgesamt kleiner und hatten ein dichteres Fell. Den Aufzeichnungen zufolge stammten diese Tiere alle aus einem Gebiet in den nördlichen Anden, wo sie in Höhen von 1.500 bis 2.700 Metern gefangen wurden. Das ist allerdings weit höher als der bekannte Lebensraum der Olingos. Genetische Untersuchungen bestätigten schließlich, dass es sich bei den vermeintlichen Olingos in Wirklichkeit um eine neue Art handelt - den Olinguito (Bassaricyon neblina).

Expedition in die Anden brachte Klarheit
Die in den Museen vorhandenen Informationen über die Tiere waren schon recht alt. Sie wurden Anfang des 20. Jahrhunderts aufgezeichnet, als die Tiere gefangen worden waren. Für die Forscher stellte sich deshalb die Frage, ob die Olinguitos noch heute in freier Wildbahn zu finden sind. Sie organisierten deshalb eine Expedition in die Anden und konnten tatsächlich einige Exemplare der Art in freier Wildbahn beobachten. 

Die in Ecuador und Kolumbien beheimateten Olinguitos sind ausgewachsen im Schnitt 35 Zentimeter lang, haben einen etwa ebenso langen Schwanz und sind rund 900 Gramm schwer. Laut Angaben der Wissenschaftler sind die Tiere nachtaktiv, fressen vor allem Früchte, kommen nur selten von den Bäumen herunter und ziehen jeweils ein Jungtier auf.

Neue Art gehört zur Familie der Kleinbären
Die Olinguitos gehören zur Familie der Kleinbären, zu der unter anderem auch Wasch- und Nasenbären zählen, berichten die Wissenschaftler im Fachmagazin "ZooKeys". Mit der nun gemachten Entdeckung ist die Tierwelt offiziell um eine Art reicher. Als Olingo haben den Olinguito allerdings schon viele Menschen bewundert – nicht nur in Museen, sondern auch in US-Zoos, wo in den 1960er- und 1970er-Jahren mindestens ein Exemplar aus Kolumbien lebte.

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