In Bach nahe Wien

NÖ: Ausgestorben geglaubter Käfer wiederentdeckt

Wissenschaft
29.07.2013 12:30
Der in Europa praktisch ausgerottete Fluss-Krallenkäfer galt in Österreich bis zur Jahrtausendwende als ausgestorben. 1999 wurden zwar noch einige wenige Exemplare im Burgenland und in Oberösterreich gefunden, doch der Bestand galt als höchst gefährdet. Nun hat der Käferexperte Manfred Jäch im Russbach (Niederösterreich), nur wenige Kilometer von Wien entfernt, ein Vorkommen von Hunderten Exemplaren nachgewiesen.

Der Fluss-Krallenkäfer galt früher als weitverbreitete Art, berichtet Jäch (Bild), Wasserkäfer-Experte am Naturhistorischen Museum Wien, der das Tier nahe Wien wiederentdeckt hat. Doch das Insekt stellt spezielle Ansprüche an seinen Lebensraum: Es bewohnt ausschließlich Fließgewässer mit guter Wasserqualität, wobei die Strömungsgeschwindigkeit relativ hoch sein muss. Hier beschränkt sich das Vorkommen des Käfers auf halb untergetauchtes, stärkeres Holz in einem noch nicht zu stark fortgeschrittenen Zerfallsstadium.

In Österreich vom Aussterben bedroht
"Aufgrund der Vernichtung naturnaher Tieflandflüsse ist der Fluss-Krallenkäfer in großen Teilen Europas verschwunden", so Jäch. Das lebenswichtige untergetauchte Holz werde aufgrund der Gefahr von Verklausungen entfernt und somit der Lebensraum des Tieres zerstört. In der Roten Liste gilt diese Art deshalb als "in Österreich vom Aussterben bedroht".

Umso überraschender daher die "erfreuliche Wiederentdeckung". Dies sei sicherlich eine Folge der Einleitung des Marchfeldkanals in den Russbach, "der dem vor 20 Jahren noch ökologisch bedeutungslosen Rinnsal neues Leben einhauchte und somit die Rückkehr seltener Arten ermöglichte", so Jäch.

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