Schätzungen zufolge leben nur noch rund 250 Exemplare des Iberischen Luchses, der rund einen Meter lang und bis zu 15 Kilogramm schwer wird, in freier Wildbahn in zwei Regionen im Süden Spaniens. In einem halben Jahrhundert schrumpfte der Lebensraum der Tiere von 40.600 Quadratkilometern auf nur noch 1.200 Quadratkilometer. Dem Tier setzt die Jagd des Menschen auf Hasen zu, die seine wichtigste Nahrung sind, ebenso wie die Zerstörung seines natürlichen Lebensraums, Gegenden mit Wäldern und Graslandschaften.
"Der Klimawandel dürfte schnelle und sehr negative Auswirkungen auf die Zahl der Iberischen Luchse haben", heißt es in der unter Leitung des Biologen Miguel Araujo vom Naturkundemuseum Madrid erstellten Studie. Der Wildkatze bleibe nicht genug Zeit, sich an den Wandel anzupassen und in Regionen auszuwandern, die klimatisch vorteilhafter seien und in denen es genügend Nahrung gebe. Daran würde auch nichts ändern, wenn es gelänge, den Ausstoß von Treibhausgasen schnell zu reduzieren, der als Ursache der Klimaerwärmung gilt.
Nachzuchten könnten Aussterben vorerst abwenden
Eine Möglichkeit, den Iberischen Luchs zu retten, gibt es aber laut den Forschern: Bisherige Programme zur Rettung des Tieres müssten radikal verändert werden. Statt wie bisher auf das großflächige Aussetzen von in Gefangenschaft aufgewachsenen Iberischen Luchsen in deren historischer Heimatregion in Zentral-und Westspanien sowie im Osten Portugals zu setzen, müssten die Tiere in den wenigen Gegenden ausgesetzt werden, in denen sie optimale Lebensbedingungen vorfinden.
Dazu müssten laut Computermodellen jedes Jahr sechs männliche und sechs weibliche Luchse im Alter zwischen einem und vier Jahren in solchen sorgfältig ausgewählten Regionen ausgesetzt werden. "Das würde das wahrscheinliche Aussterben des Luchses in diesem Jahrhundert abwenden", urteilen die Wissenschaftler.
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