"Mir ist das alles so unangenehm", mehr will Opfer Doris L. (Name von der Redaktion geändert) nicht zu dem Fall sagen. "Unangenehm" ist auch noch sehr diplomatisch formuliert. Der Notar lebte bzw. lebt in einem Universum voller Wahnideen, er stalkte die Künstlerin, glaubte an ein Mordkomplott und daran, dass eine Richterin eine eiskalte Auftragstäterin sei.
Seine schlimmsten Verfehlungen: Sieben Briefe schrieb er an die Frau, unter anderem, dass sie "die Tochter des Heiligen Geistes" sei. Einmal stürmte er sogar die Bühne, um ihr einen Blumenkranz um den Hals zu hängen. Ein anderes Mal warnte er sie vor Abhörwanzen in ihrer Wohnung.
"Medizinische Voraussetzungen der Zurechnungsunfähigkeit"
Der Notar schreckte auch nicht davor zurück, eine Mutter, die den Schmerz über den Selbstmord ihrer Tochter verarbeiten musste, zu besuchen und zu erklären, der Suizid sei Teil eines mörderischen Plans.
Das Schlimmste: Der Mann ist nach wie vor als Notar tätig, der Kammer sind - wie berichtet - vorerst die Hände gebunden. Und das, obwohl sogar ein Facharzt für Psychiatrie in einem Gutachten über den Gerichtskommissär schreibt, dass bei dieser Person alle "medizinischen Voraussetzungen der Zurechnungsunfähigkeit vorliegen". Doktor H. selbst ist derzeit im Krankenstand.
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