Neue Turbulenzen

dayli beruft Rudolf Haberleitner als Geschäftsführer ab

Wirtschaft
19.07.2013 12:57
Neue Turbulenzen bei der insolventen Drogeriekette dayli, die bis Ende Juli Investoren zur Fortführung ihrer noch 522 Geschäfte braucht: Der ehemalige Eigentümer Rudolf Haberleitner, der im Zuge der Insolvenz zum Geschäftsführer wurde, ist vom aktuellen Eigentümer Martin Zieger abberufen worden.

"Ich habe Herrn Haberleitner gebeten, seine Funktion zur Verfügung zu stellen, da wir unterschiedliche Vorstellungen bezüglich der Weiterführung des Unternehmens haben", erklärte Zieger in einer Aussendung am Freitag.

"Kein Einfluss auf Investorensuche"
"Diese Entwicklung hat jedoch keinen Einfluss auf die derzeitige Investorensuche. Sobald wir konkrete Ergebnisse haben, werden wir umgehend darüber informieren", erklärte der Eigentümer, der dringend Investoren mit rund 40 Millionen Euro braucht. Die Geschäfte von dayli führen ab sofort Peter Krammer und Hanno Rieger, hieß es in der Mitteilung.

Auch Masseverwalter Rudolf Mitterlehner stellte klar, dass der aktuelle Geschäftsführerwechsel "keinen Einfluss auf das Insolvenzverfahren hat". Es handle sich um eine "rein gesellschaftsrechtliche Entscheidung". Die Investorensuche bei dayli sei jedenfalls im Gange: "Gerade gestern hat es wieder Gespräche gegeben, insgesamt mehrere diese Woche." Eine Entscheidung bis Ende Juli sei "zu erwarten und unser Ziel", erklärte der Masseverwalter.

"So viel gesagt und nichts umgesetzt"
Gründe für die Verabschiedung des ehemaligen Eigentümers und nunmehr auch ehemaligen Geschäftsführers dürfte es mehrere geben. Dem Vernehmen nach dürfte es jetzt vor allem genug mit Versprechen Haberleitners gewesen sein, die unerfüllt blieben und dadurch für die Hochdruck-Investorensuche zur Fortführung von 522 Geschäften in ganz Österreich von Nachteil waren.

"Der hat so viel gesagt und nichts umgesetzt", sagte etwa am Donnerstag eine von der dayli-Pleite betroffene Mitarbeiterin bei einer Betriebsversammlung. Der nunmehrige dayli-Eigentümer Martin Zieger dürfte das inzwischen ähnlich sehen. Denn dieser will erst dann persönlich an die Öffentlichkeit treten, wenn er tatsächlich Erfolge vorweisen kann, wie am Freitag bekräftigt wurde.

Auch die Räuber-Story über jene eine Million Euro, die Haberleitner bei seiner Investorensuche in Udine im Friaul gestohlen worden sein soll (siehe Infobox), dürfte dem neuen Eigentümer bei der Investorensuche nicht unbedingt geholfen haben. Masseverwalter Mitterlehner hatte in der "ZiB 2" kürzlich angedeutet, dass Haberleitner dafür auch "womöglich haftbar" sein könnte. Die eine Million Euro ist jedenfalls eine Forderung im Insolvenzantrag von dayli.

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