Das als Energiespeicher fungierende Organ besteht dann zu fast 90 Prozent aus reinem Fett, eine rund 450 Kilogramm schwere Hai-Leber enthalte etwa 400 Liter konzentriertes Öl, berichten Biologen um Gen Del Raye von der University of Hawaii in den "Proceedings B" der britischen Royal Society. Diese Menge an Öl entspreche rund zwei Millionen Kilokalorien, so die Wissenschaftler.
"Eine Hai-Leber kann riesig sein. Sie kann bis zu einem Drittel des Körpergewichts eines Weißen Haies ausmachen", sagt Del Raye, der mit Forscherkollegen erstmals indirekt bestimmen konnte, wie die Fettreserven der Tiere in dieser Zeit abnehmen.
Sinkrate verrät Menge der Fettreserven
Hierzu nutzten die Wissenschaftler die Tatsache, dass ein Hai, der nicht aktiv schwimmt, im Meer absinkt, und das umso langsamer, je dicker er ist und je mehr Körperfett er enthält. Durch Beobachtung von Haien in Gefangenschaft fanden die Forscher eine Formel, mit der sie diese Sinkrate mit dem Körperfett der Tiere in Beziehung setzen konnten.
An insgesamt 97 Weißen Haien vor der amerikanischen Westküste brachten sie kleine Datenspeicher an, die die Position der Tiere sowie die Temperatur und den Druck des Wassers während ihrer Wanderungen aufzeichneten. Neun dieser Geräte konnten wiedergefunden werden - ihre Daten zeigten auf der gesamten Reise der Tiere über den Pazifik bis in die Umgebung von Hawaii immer wieder Phasen, in denen sich die Hai absinken ließen. Aus diesen Sinkphasen konnten die Forscher berechnen, dass die Fettreserven der Weißen Haie im Laufe der Zeit immer weiter abnahmen.
Tiere schwimmen bis zu 4.000 Kilometer im Monat
Die Studie erkläre, wie Haie ihre langen und schnellen Wanderungen schaffen, oft auch mehr als 4.000 Kilometer pro Monat, berichtet Del Raye. Sie zeige zudem, wie wichtig es für die Tiere sei, sich vor diesen Wanderungen mit besonders energiereicher Nahrung zu versorgen - in dem Fall mit Robben an der Küste. Auch wenn es noch unbekannt sei, warum die Weißen Haie ihre langen Wanderungen unternehmen, so sei es doch für den Schutz dieser bedrohten Art sehr wichtig zu wissen, dass sie dafür auf große Energiereserven angewiesen sind.
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.