500 Sonnen schwer

Astronomen finden mit ALMA Embryo von Monsterstern

Wissenschaft
10.07.2013 11:54
Ein Blick auf die Entstehung eines Monstersterns ist einem internationalen Astronomenteam gelungen. Der stellare Embryo ist mit mehr als der 500-fachen Masse unserer Sonne bereits jetzt der größte sogenannte Protostern, der jemals in der Milchstraße beobachtet wurde, wie die Europäische Südsternwarte ESO am Mittwoch mitteilte.

Der jetzt entdeckte Protostern (so werden Sonnen vor ihrer Geburt bezeichnet, Anm.) befindet sich in einer dunklen Materiewolke in rund 11.000 Lichtjahren Entfernung von der Erde. Der Sternembryo saugt hungrig Material auf, das auf ihn zuströmt.

Stern mit 100-facher Sonnenmasse entsteht
Die Forscher gehen davon aus, dass die Materiewolke dereinst kollabieren wird und dabei ein sehr heller Stern mit bis zu 100-facher Sonnenmasse geboren wird. Laut Angaben der Wissenschaftler sind solche Sonnen ziemlich selten - nur einer von 10.000 Sternen in der Milchstraße erreicht eine solch gewaltige Masse.

"Diese Sterne sind nicht nur selten, ihre Geburt verläuft extrem schnell und ihre Kindheit ist kurz", unterstrich der Forscher Gary Fuller von der University of Manchester in Großbritannien. "Also ist der Fund eines so massereichen Objektes so früh in seiner Entwicklung ein spektakuläres Ergebnis."

Mithilfe von ALMA-Observatorium entdeckt
Die Forscher nutzten für ihre Forschung Daten des ALMA-Observatoriums (Bild 2), das im März nach jahrelanger Planungs- und Bauzeit in der chilenischen Atacama-Wüste offiziell eingeweiht worden ist. Die Beobachtungen passierten in der frühen Phase der wissenschaftlichen Nutzung von ALMA, als erst ein Viertel der gesamten Antennenanordnung zur Verfügung stand.

ALMA (Atacama Large Millimeter/Submillimeter Array) befindet sich auf einem Hochplateau in 5.000 Meter Seehöhe und besteht aus Hochpräzisions-Antennen, die zusammengeschaltet die Auflösung eines gigantischen Teleskops erreichen. Anders als optische oder Infrarot-Teleskope kann ALMA sehr viel längere Wellenlängen als jene des sichtbaren Lichts wahrnehmen und damit völlig neuartige Bilder liefern.

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