Interview in Bangkok

Poier übers Auswandern und die Cancel Culture

Adabei Österreich
04.01.2025 07:00

Die „Krone“ traf Publikumsliebling Alf Poier in Bangkok – und so ungewöhnlich wie die Adresse, war auch der Gesprächsstoff!

„Ich habe mehrfach angefangen, ein Kabarettprogramm zu schreiben. Aber allein bei der Begrüßung ist es schon schwierig geworden. ,Grüß Gott‘ geht nicht, weil viele Leute mit Gott nichts anfangen können, ,Guten Abend, die Damen und Herren‘ geht auch nicht, da hat man gleich das nächste Problem, weil sich viele damit nicht mehr angesprochen fühlen ...“

„Solidarität mit dem alten weißen Mann“
Es jedem recht zu machen, ist heutzutage wirklich kein Leichtes. „Ich cancele mich jetzt einfach selbst, bevor es wer anderer tut!“, so Alf Poiers Antwort auf die sogenannte „Cancel Culture“ und warum es kein neues Bühnenprogramm von ihm geben wird. Auch, dass er Thomas Gottschalks Buch „Ungefiltert“ aus „Solidarität mit dem alten weißen Mann“ gekauft hat, erzählte er uns in Bangkok. „Er hat es ja sehr gut auf den Punkt gebracht. Wenn er nicht mehr so reden könne, wie zu Hause bei sich in der Küche, dann zieht er sich aus dem Showgeschäft zurück und das hat er ja auch größtenteils gemacht.“ Das Buch fand Poier „großartig“ und Schuld an der ganzen Entwicklung ist laut ihm die Szene selbst – zumindest mitschuldig. Warum aber trafen wir ihn eigentlich in der südostasiatischen Millionenmetropole?

„Allein im letzten Jahr war ich viermal in Thailand. Zum einen wegen der Kälte daheim, zum anderen, weil ich mich mit vielem in Österreich nicht mehr identifizieren kann!“ Grund erwerben gestaltet sich im Land des Lächelns schwierig, das weiß auch der 57-Jährige. Ein Leben auf zwei Kontinenten kann er sich dennoch gut vorstellen.

Kein neues Bühnenprogramm, aber ... 
Auch beruflich ließe sich das gut umsetzten: Schon bald, am 5. März, erscheint sein Buch ,Buntgeschwärztes Bilderbuch. Cancel Culture – Dada – Arte ingrata‘ zu eben diesem kulturellen Phänomen, zwei Tage darauf startet passend dazu seine zweiwöchige Ausstellung in der Wiener Galerie Kaiblinger. „Meine Bilder könnte ich dann ja auch von hier aus nach Österreich schicken“, lachte er.

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