Im Berufsverkehr
Moskau: Brand in der U-Bahn fordert rund 60 Verletzte
Die Verletzten mussten nach Angaben der Gesundheitsbehörden an Ort und Stelle medizinisch versorgt werden. 15 Personen wurden wegen Rauchgasvergiftungen im Krankenhaus behandelt, drei davon auf der Intensivstation.
"Mussten uns feuchte Tücher vors Gesicht halten"
"Der Wagen begann sich mit Rauch zu füllen", berichtete der Augenzeuge Alexej Suworow der Tageszeitung "Moskowsky Komsolez". "Nach einer Weile sagte uns der Fahrer, wir sollten uns auf den Boden setzen und feuchte Tücher vor Mund und Nase halten", fügte der Passagier hinzu, dessen Zug sich zum Zeitpunkt des Feuers in einem Tunnel befand.
Fernsehsender zeigten Bilder von überfüllten und rauchverhangenen Bahnsteigen der Station Ochotny Rjad. Panik brach keine aus. Über Lautsprecher wurde durchgesagt, dass die Station aus "technischen Gründen" geschlossen werde müsse.
Das Feuer war gegen 8.20 Uhr in einem Tunnel zwischen den U-Bahn-Stationen Ochotny Rjad und Biblioteka Imeni Lenina ausgebrochen, wie das Katastrophenschutzministerium mitteilte. Wahrscheinlichste Ursache dafür sei ein Kurzschluss gewesen. Die Moskauer Ermittlungskommission leitete bereits ein Verfahren zur Überprüfung des Vorfalls ein.
Die Feuerwehr konnte den Brand nach etwa 40 Minuten löschen. Mehrere Stationen im Zentrum Moskaus mussten vorübergehend geschlossen werden, um die Tunnel und Bahnsteige zu belüften. Pendler kritisierten, die ersatzweise zur Verfügung gestellten 40 Busse hätten bei Weitem nicht ausgereicht, um die Tausenden gestrandeten Passagiere weiterzubefördern. Zahlreiche Menschen gingen daher zu Fuß zur Arbeit.
Kurzschluss verstärkte Verkehrschaos
Gegen Mittag wurde der Betrieb auf den betroffenen U-Bahnlinien wieder aufgenommen. Allerdings gab es unmittelbar darauf einen Kurzschluss, der das Verkehrschaos sogar noch vergrößerte. "Das Kabel begann zu schmauchen, nachdem der Strom wieder angeschaltet wurde", sagte der stellvertretende Chef der U-Bahnbetriebe, Pawel Sucharnikow. Daraufhin sei der Strom sofort wieder abgeschaltet worden. Es habe aber keinen weiteren Brand gegeben.
Ochotny Rjad ist eine der ältesten Metrostationen der russischen Hauptstadt und verfügt über Ausgänge in der Nähe des Kreml sowie des Bolschoi-Theaters. Die 1935 eröffnete Moskauer Metro hat eines der meistfrequentierten U-Bahnnetze der Welt. Wöchentlich nutzen durchschnittlich mehr als sieben Millionen Passagiere die U-Bahn.
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