Wie die Forscher von der Universidad Pompeu Fabra in Barcelona und vom spanischen Forschungsinstitut CSIC in Madrid herausfanden, waren die Eltern von "Copito de Nieve" (Schneeflöckchen), wie der Gorilla hieß, eng miteinander verwandt gewesen. Beide Tiere hätten eine genetische Mutation aufgewiesen, die auch bei Menschen Albinismus hervorrufen könne, stellten die Forscher in einer Studie fest, die im Fachmagazin "BMC Genomics" veröffentlicht wurde.
Wie der Wissenschaftler Tomas Marques erläuterte, wäre es aufgrund der Erkenntnisse möglich, neue Albino-Gorillas zu züchten. Der Zoo in Barcelona erklärte ein solches Vorhaben jedoch für "völlig ausgeschlossen". Das Ziel des Tierparks sei es, die Art zu erhalten, sagte die Affenexpertin Teresa Abello. Daher strebe man nach genetischer Vielfalt.
Tiere stammte aus Äquatorialguinea
Schneeflöckchen (die Bilder zeigen den Affen wenige Wochen vor seinem Tod) war zu seinen Lebzeiten der bekannteste Gorilla der Welt gewesen und hatte die Titelseiten der Weltpresse geziert. Der Zoologe Jordi Sabater Pi hatte das Tier 1966 aus der spanischen Ex-Kolonie Äquatorialguinea in Zentralafrika nach Barcelona gebracht.
Pi hatte das weiße Gorilla-Kind einem Bauern in Äquatorialguinea abgekauft. Der Mann hatte Schneeflöckchens Mutter erschossen, weil sie die Bananen von seinen Feldern gefressen hatte. Damit rettete er dem kleinen Gorilla unfreiwillig das Leben, denn die leuchtend weiße Farbe des Fells hätte ihn im Urwald zu einer leichten Beute gemacht.
Gorilla wurde wegen Hautkrebsleidens eingeschläfert
Im Zoo der katalanischen Metropole war der Gorilla zeitweise eine Touristenattraktion gewesen und hatte mit drei verschiedenen Weibchen 22 - allesamt schwarze - Nachkommen gezeugt. Im November 2003 wurde der Affe wegen eines Hautkrebsleidens eingeschläfert.
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