Nie nehr Sauwetter

Briten reden sich künftig das Wetter schön

Viral
07.10.2005 09:22
Das Wetter lässt sich nicht verbessern, der Wetterbericht dagegen schon - das fand das britische Meteorologische Institut und erließ neue, positivere Richtlinien. Danach sollen die Wetterfrösche der TV-Stationen künftig statt "örtlich bewölkt" lieber "vielfach sonnig" sagen. In Österreich wird das Wetter weiterhin so angekündigt, wie es tatsächlich (laut Prognose des ZAMG auf der Hohen Warte in Wien) sein wird.

"Einzelne Schauer" soll auf der Insel, die für graue Tage und Nieselregen bekannt ist, durch "größtenteils trocken" ersetzt werden. "Bisher beginnen viele Wettervorhersagen im Fernsehen in Großbritannien mit dem Blick auf kleine Regionen, wo das Wetter düster und schlecht ist. Das wollen wir ändern", sagte ein Sprecher des staatlichen Met Office am Mittwoch in London. "Vereinzelt Gewitterstürme" sei nach den neuen Direktiven "out", "überwiegend trocken" dagegen "in", zitierte die "Times" die Richtlinien und meinte ironisch: "Die Aussichten sind plötzlich schöner".

Die staatlichen Wetterforscher betonten dagegen, dass das Wetter nicht geschönt dargestellt werden solle. Es gehe vielmehr um eine verständliche Sprache. An den Anfang der Prognose solle das gesagt werden, was die meisten Briten und den Großteil des Tages betreffe, statt die düsteren Wetterextreme in Schottland oder Irland zu beleuchten.

Schottland zu klein?
Die Richtlinien seien für die Sender zwar nicht verbindlich, sagte der Sprecher. Aber die Behörde habe die Handreichung zusammen mit der BBC und anderen Medien erarbeitet. Im Mai hatte eine neue Wetterkarte bei der BBC zu Zuschauer-Protesten geführt. Daraufhin wurde die als zu klein bemängelte Darstellung Schottlands wieder geändert.

Nüchterner Realismus in Österreich
In Österreich werden die Wetterprognosen von der Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG) auf der Hohen Warte in Wien erstellt und an diverse Medien ausgeliefert. Dr. Moser vom ZAMG: "Wir verfassen die Prognosen auf wissenschaftlicher Basis - und zwar in einer trainierten, für Otto Normalverbraucher verständlichen Sprache." Was die einzelnen Wetterredaktionen daraus machen, liegt offenbar in deren Bereich. Aber: Auf Rückfrage beim ORF kam die Antwort: "Auch wir sagen das Wetter genau so voraus, wie es wahrscheinlich sein wird."

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