Debatte in Bruck

LKH-Ambulanz: Ärztevertreter für „harten Schnitt“

Steiermark
15.12.2024 11:01

Die Unfallambulanz im LKH Bruck soll bald keine Akutpatienten mehr aufnehmen. Vor allem die SPÖ kritisiert diese geplante Reform stark und plant auch Proteste. Mediziner des Krankenhauses bezeichnen den Schritt hingegen als notwendig.

Das Tauziehen um die Zukunft der Unfallambulanz im LKH Bruck spitzt sich zu. Wie berichtet, fährt insbesondere die SPÖ immer stärkere Geschütze gegen den Plan auf, ab 13. Jänner hier keine Akutfälle mehr zu versorgen. Sogar Protestaktionen haben die lokalen Bürgermeister angekündigt. 

An vorderster Front der Kritik sind Landtagsklubobmann Hannes Schwarz und der Turnauer Bürgermeister Stefan Hofer. Letzterer bezeichnete die „geplante Schließung der unfallchirurgischen Akutambulanz“ als rote Linie bzw. „absolutes No-Go und völlig inakzeptabel. Vielmehr sollte man sich die Frage stellen, warum so viele KAGes-MitarbeiterInnen kündigen.“ Er als Rotes-Kreuz-Ortsstellenleiter warne zudem vor einer massiven Mehrbelastung der Rettungskräfte durch die geplante Maßnahme.

Allerdings sollen Schwarz und Hofer schon länger von den Plänen gewusst haben. So kamen sie etwa bei einem Treffen mit Gesundheitslandesrat Karlheinz Kornhäusl (ÖVP) Anfang November zur Sprache, betonen Erich Schaflinger, ärztlicher Direktor des LKH Hochsteiermark, und Uwe Spitzer, ebendort Spitalsärztevertreter. Beide waren bei diesem Termin ebenfalls anwesend. Hofer bestreitet gegenüber der „Krone“, dass die Ambulanz-Änderungen bei diesem Treffen Thema waren.

Nur noch kleinere Verletzungen werden versorgt
Schaflinger und Spitzer bleiben jedenfalls trotz des Proteststurms bei ihrer Haltung: Die Veränderung sind notwendig, um der zunehmenden Spezialisierung der Medizin und damit der optimalen Gesundheitsversorgung gerecht zu werden. Laut Spitzer, der auch als Notarzt tätig ist, werden seit Beginn der Reform und Bildung eines chirurgischen und konservativen Standorts im Verbund schwer verletzte Patienten meist nach Graz gebracht.

Das soll sich durch die Strukturreform in naher Zukunft wieder ändern, diese Patienten sollen künftig wieder in der Region (LKH Leoben) versorgt werden können. Das wäre auch für junge Mediziner attraktiv. „Dafür braucht es einen harten Schnitt“, so Spitzer. Für Bruck bedeutet das: eine Bestellambulanz für Kontrollen und gleichzeitiger Versorgung von kleineren Verletzungen (Montag bis Freitag, 7 bis 15 Uhr).

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