Aufregung in Bruck

Aus für Ambulanz: „Hätte eine Alternative gegeben“

Steiermark
09.12.2024 17:00

Das angekündigte Ende der Akutambulanz am LKH Bruck Mitte Jänner schlägt hohe Wellen. Laut ärztlichem Direktor ist die Maßnahme aufgrund des Personalmangels notwendig. Es hätte eine Alternativlösung gegeben, doch diese hätte wohl noch mehr (politische) Sprengkraft.

Seit Langem steht der LKH-Verbund Hochsteiermark mit den Spitälern in Leoben, Bruck und Mürzzuschlag im Zentrum der Umstrukturierungen im steirischen Krankenhauswesen. Der Personalmangel ist hier besonders ausgeprägt, laut dem ärztlichen Direktor Erich Schaflinger fehlen derzeit 64 Ärzte. Alleine zehn hätten in der jüngsten Zeit gekündigt.

Am Freitag wurde daher ein harter Einschnitt verkündet: Ab 13. Jänner sollen in der unfallchirurgischen Ambulanz in Bruck keine Akutfälle mehr aufgenommen werden. Vorerst bestehen bleibt die „Bestellambulanz“ für Patienten mit Termin. Sie machen etwa 50 von 120 Patienten pro Tag aus.

„Es hätte anderen Lösungsvorschlag gegeben“
Sofort gab es Kritik an der Maßnahme, insbesondere von der SPÖ und der KPÖ. Und es taucht natürlich die Frage auf, ob der Schritt wirklich alternativlos ist. „Es hätte einen anderen Lösungsvorschlag gegeben“, so Schaflinger zur „Krone“. Dieser allerdings hätte noch größere Umwälzungen vorgesehen.

Das Konzept hätte nämlich neben dem LKH-Verbund Hochsteiermark auch jenen aus dem Murtal (Judenburg, Knittelfeld, Stolzalpe) miteinbezogen. Alles Operative sollte in Leoben konzentriert werden. In Bruck wäre die Akutambulanz geblieben, Judenburg würde eine 24-Stunden-Akutambulanz behalten, in Mürzzuschlag wäre eine Bestellambulanz möglich, skizziert Schaflinger den Plan – der aber bedeuten würde, dass in Judenburg und Bruck keine unfallchirurgischen Operationen mehr durchgeführt werden.

Plan mit politischer Sprengkraft
Entsprechend Sprengkraft hat das Papier. „Es bedarf einer politischen Entscheidung“, so Schaflinger, der ja am Freitag auf Rückendeckung von der Landesregierung für Reformen gedrängt hat. Seiner Meinung nach wird die Entwicklung aber zwangsläufig zu einem chirurgischen Schwerpunktkrankenhaus in Leoben führen. „Dort kann dann alles operiert werden. Die schweren Fälle kommen derzeit ja bereits nach Graz.“ 

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