Feuerwehr-Profis geben Tipps zum Start der Heizsaison und warnen davor, die Gefahr durch Kohlenmonoxid zu unterschätzen. Mögliche CO-Quellen gibt es in privaten Haushalten zahlreich, etwa auch durch Pellets.
Mit den sinkenden Temperaturen werden in vielen Häusern auch die Heizungen aus der „Sommerpause“ geholt und wieder in Betrieb genommen. „Man darf dabei aber gewisse Gefahren nicht unterschätzen“, warnen der Amstettner Abschnittskommandant Stefan Schaub und sein Stellvertreter Christoph Stockinger. Denn das unsichtbare, aber sehr giftige Kohlenmonoxid (CO) kann sich bei verschiedenen Heizarten rasch ausbreiten.
Unterdruck und Vogelnester
Alte oder schlecht gewartete Gasthermen und Heizkessel sind häufige Verursacher. „Wenn diese Geräte nicht richtig funktionieren, kann CO freigesetzt werden“, erklärt Schaub. Auch Kamine und Holzöfen können Kohlenmonoxid produzieren, wenn das Abgas nicht richtig abzieht, erklärt er: „Hochdruckzonen im Spätherbst erzeugen oftmals einen Rückstau im Kamin. Es entsteht im Rauchfang ein Wärmepfropfen, der den Abzug verhindert. Umgekehrt führt aber auch ein Unterdruckwetter zu einer Verrauchung des Raumes, weil der Abzug nicht mehr richtig zieht.“ Auch ungewöhnliche Ursachen wie ein Vogelnest kann zu einer Verstopfung des Abzugs führen.
Auch wer die beliebten Heizpilze oder Holzkohlegriller in Garagen oder anderen geschlossenen Räumen ohne ausreichender Belüftung betreibt, riskiert eine Katastrophe. „Das Gleiche gilt natürlich für Stromaggregate, Autos, Rasenmäher oder sonstige Geräte mit Verbrennungsmotoren“, erklären die Florianis.
Lebensbedrohliche Konzentration durch Pellets
Sogar von Pellets kann eine Gefahr ausgehen. „Untersuchungen haben gezeigt, dass die Harzbestandteile bei bestimmten Bedingungen mit dem Luftsauerstoff reagieren und CO freisetzen“, erklärt das Duo. Raumtemperatur, Frische der Pellets sowie die Lagerdauer seien dabei entscheidende Faktoren. „Insbesondere bei warmen Räumen, in denen frisch hergestellte, noch restfeuchte Pellets über zwei bis drei Wochen gelagert wurden, kann die CO-Konzentration lebensbedrohlich sein. Umgekehrt gilt das Gleiche für trocken gelieferte Pellets, die in feuchten, warmen Kellerräumen gelagert werden und damit die Feuchtigkeit aus der Umgebung aufnehmen“, warnen Schaub und Stockinger.
Die beiden raten daher unbedingt zu Rauchwarnmelder und CO-Messgeräten. „Bei Altbauten sind diese in der Nähe von Gasthermen leider noch viel zu selten, kosten aber bloß 25 Euro. Sie sind die billigste Lebensversicherung und eigenen sich auch als sinnvolles Geburtstags- oder Weihnachtsgeschenk“, betonen die beiden.
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