Wie die Untersuchungen eindeutig ergaben, waren die Bleiwerte im Körper des Tieres um ein Vielfaches erhöht. Der Adler wurde jedoch nicht direkt getroffen, sondern dürfte ein Tier gefressen haben, das durch eine Bleikugel ums Leben gekommen war.
"Die Beine des Steinadlers waren wie gelähmt. Injektionen und spezielle Medikamente konnten den Adler leider nicht retten", berichtet Tierärztin Tanja Meister (Bild). In ihrer Praxis in Wattens und im Greifvogelpark von Vogelexperte Mathias Premm (Bild rechts) im Stubaital wurde das drei Kilogramm schwere Tiroler Wappentier gepflegt - leider vergeblich. Leider kein Einzelfall.
"Bei Schrotschuss ist Blei schon verboten"
Auch wenn es dem Adler nicht mehr hilft, könnte sein Tod nun Artgenossen vor ähnlichen Schicksalen bewahren. Denn selbst der Landesjägermeister könnte sich bleifreie Munition vorstellen. "Bei Schrotschuss ist Blei schon verboten und bei Kugelwaffen ist eine Abschaffung wohl nur mehr eine Frage der Zeit. Leider gibt es noch nicht für alle Kaliber bleifreie Munition."
Auch in der Schweiz fand ein Wanderer erst kürzlich einen vergifteten Adler. Dieser hatte aber mehr Glück und konnte vor wenigen Tagen wieder freigelassen werden. Dem Tiroler Steinadler bleibt dies leider verwehrt. Er wurde der Bezirksjägerschaft übergeben und wird wohl als Trophäe enden. "Die Kosten werden wir nicht berechnen. Die vielen Helfer haben das ehrenamtlich gemacht", meint Meister: "Toll wäre, wenn der Adler etwa im Museum des Alpenpark Karwendel untergebracht wird."
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