Eine 29-jährige Frau aus dem niederösterreichischen Bezirk Krems, Mutter eines acht Jahre alten Sohnes, brachte den Stein rund um den mutmaßlichen Heiratsschwindler ins Rollen. Helga K. hatte den 25-Jährigen (rechts im Bild) nach eigenen Angaben am 2. Oktober in einem Chat im Internet kennengelernt.
Helga K.: "Ich fiel wirklich immer auf ihn rein"
Noch vor dem ersten Treffen erhielt die Niederösterreicherin ein SMS. Die Eltern ihres neuen Schwarms seien gestorben. "Als wir uns das erste Mal am 17. Oktober sahen, bat er mich wegen großer Schulden um 615 Euro. Er müsse sonst Weihnachten im Gefängnis verbringen. Es folgte eine Geschichte nach der anderen, und ich fiel wirklich immer auf ihn herein. Außerdem war er auch stets sehr lieb zu meinem Sohn und wickelte auch ihn um den Finger. Inzwischen war meine Gutgläubigkeit so weit, dass ich ihm insgesamt mehr als 14.000 Euro quasi vorgestreckt habe", erzählt Helga K. im Gespräch mit "Krone"-Fotograf Franz Crepaz.
"Möchte jetzt alle Frauen vor ihm warnen"
"Genau am Heiligen Abend habe ich dann von meiner besten Freundin erfahren, dass der Michael bei ihrer Cousine dieselbe Masche abgezogen hat. Ich möchte jetzt alle Frauen vor ihm warnen", so die 29-jährige Mutter. Und das tat Helga K. auch, ging zur Polizei und zeigte Michael K. an.
Michael K: "Ich war mit dieser Frau bloß gut befreundet"
"Nachdem die Staatsanwaltschaft sein Foto am Dienstag zur Fahndung freigab, ging mein Mandant noch am selben Abend zur Polizei und machte eine Niederschrift, in der er alle Vorwürfe bestreitet", sagt sein Anwalt Christian Werner (links im Bild). Denn für den 25-jährigen beschuldigten Leiharbeiter ist alles an den Haaren herbeigezogen. "Ich war mit dieser Frau bloß gut befreundet, aber sie wollte mehr. Aus den Vorwürfen sprechen enttäuschte Erwartungen. Ich bin seit Jänner fix an eine andere vergeben", so der 25-Jährige zur "Krone".
Ebenso vehement weist Michael K. die Bekanntschaft mit den anderen Frauen, die glauben, ihn erkannt zu haben, zurück. "Ich habe kein Internet und war nur einmal kurz in einem Forum", erklärt der Wiener. "Das ist oft so, dass sich Trittbrettfahrer bei Aufrufen melden", so Werner. Jetzt ist das Gericht am Zug.
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