Nach Bluttat in OÖ

Leopold D. kreidete Oma-Mord in Panik seinem Bruder an

Österreich
01.12.2012 09:59
In Panik vor der drohenden Aufdeckung seines Geheimnisses hat der mutmaßliche Mord-Anstifter Leopold D. (72) aus Taufkirchen an der Pram in Oberösterreich versucht, die Kripo in die Irre zu führen: Er rief nach der Festnahme seines Enkels Lukas beim Ermittlungsleiter an und behauptete, dass sein Bruder mit dem Mord in Verbindung stehen könnte.

Aus den Ermittlungsakten geht hervor, dass der 72-Jährige am Freitag, dem 23. November, nur fünf Stunden, nachdem sein Enkel Lukas festgenommen worden war, offenbar in Panik geriet. Er rief um 16.46 Uhr bei Erich Allmer, dem Leiter der Mordkommission des Landeskriminalamts, an und gab an, dass sein eigener Bruder Helmut D. mit dem Mord an Renate D. (68) in Verbindung stehen könnte.

Der Bruder habe von dem Maturatreffen gewusst, erzählte D. dem Ermittler. Er könnte eventuell dort vorbeigekommen sein, das Moped, das früher ihm gehört hatte, gesehen haben und mit diesem zum Haus des Bruders gefahren sein. Dann habe er dort die Schwägerin umgebracht. So seien auch Blutspuren des Opfers am Helm erklärbar.

"Ich versteh' einfach die Welt nicht mehr"
Bei der Kriminalpolizei nahm man dieses Ablenkungsmanöver nicht ernst. Bruder Helmut D. zur "Krone": "Meine Frau und ich, wir sind doch seit achteinhalb Jahren nicht mehr in Taufkirchen zu Hause. Ich wohne 100 Kilometer entfernt. Was soll das denn bitte?"

Der 67-Jährige ist fassungslos: "Ich versteh' einfach die Welt nicht mehr. Ich habe meinen Bruder jahrzehntelang von einer anderen Seite kennengelernt. Wir haben oft zusammen musiziert, es gab ja eine Stubenmusik im Familienkreis. Und jetzt gibt es all diese Anschuldigungen. Die Ehe von ihm und meiner Schwägerin soll die Hölle gewesen sein. Wir haben nie etwas bemerkt."

19. Geburtstag hinter Gittern
Der Mordverdächtige Lukas S., der seinen Großvater als Anstifter zu der Bluttat belastet, "feierte" am Freitag in U-Haft in der Justizanstalt Ried im Innkreis seinen 19. Geburtstag. "Zum Tathergang selbst (die 68-Jährige war mit wuchtigen Axt-Hieben und Messerstichen getötet worden, Anm.) hat er noch keine Angaben gemacht", hieß es aus Justizkreisen gegenüber der "Krone". Er habe zwar ein Tatsachengeständnis abgelegt, aber wie genau er seine Oma ermordet hat, "das will er nicht erzählen". Lukas ist in einer Zelle mit anderen Häftlingen untergebracht, um seine Sicherheit zu gewährleisten.

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