"Am vergangenen Wochenende hat sich die Situation ein weiteres Mal verschlechtert und eine Verlegung ins Inselspital Bern wurde unumgänglich", teilte Swiss Ski mit. Spezialisten aus den Bereichen Orthopädie, Hämatologie, Infektiologie, Gefäßchirurgie und Radiologie stellten steigende Entzündungswerte im Knie und kleine Blutungen in der Gelenkkapsel fest. Diese Micro-Aneurysmen wurden mit einem Katheter von der Leiste aus mittels Mikrospiralen verschlossen.
Seit Wochen liegt der 25-Jährige in Bern im Krankenhaus, nachdem sich im Oktober das Knie entzündet hatte. Dieses Knie hatte Feuz vergangenen Winter ab Moskau arge Probleme bereitet. Der Schweizer kämpfte wegen der Chance auf die Kristallkugel aber unter Schmerzmitteln weiter und verschob die Operation auf das Frühjahr.
"Er hat sich viel kaputt gemacht"
Auch ein weiterer Sturz beim Sommertraining in Chile warf Feuz beim Comeback nicht aus der Spur, vielmehr fuhr er im Herbst mit seinen neuen Head-Latten schon wieder Trainingsbestzeiten. "Er hat sich viel kaputt gemacht, weil er die Saison mit Schmerzmitteln fertig gefahren ist", zeigte sich Feuz-Trainer Sepp Brunner im Rückblick kritisch.
Schweizer Team vom Pech verfolgt
Feuz ist nur der aktuellste Fall einer einzigartigen Negativ-Serie. Marc Gini, Marc Berthod, Albrecht, Janka und jetzt auch Feuz: Sie alle fuhren nicht nur vielversprechend, sondern zum Teil auch höchst erfolgreich, ehe sie allesamt wieder zurückgeworfen wurden.
"Wir werden keine einfache Saison haben", ist Brunner bewusst. "Cuche hat in den vergangenen Jahren viel abgedeckt. Viele unserer Fahrer kommen von Verletzungen zurück und Janka ist noch nicht dort, wo er schon mal war. Wir müssen damit leben, dass wir für den Gesamtweltcup derzeit eher nicht aufgestellt sind", fürchtet der Steirer.
Während Weltmeister (2009), Olympiasieger (2010) und Weltcup-Gesamtsieger (2010) Janka nach einer Herzoperation, Virus- und Rückenproblemen nun wenigstens seine aktuellen Abstimmungsprobleme mit den neuen Skiern im Griff hat, plagen Albrecht zudem ganz andere Sorgen. Der einstige Shooting-Star hat seit dem Kitzbühel-Crash im Jänner 2010 und wochenlangem Koma nie wieder in die Spur gefunden. Seit dem Comeback im Dezember 2010 hat der mittlerweile 29-Jährige in 13 Weltcup-Rennen nur drei Mal (21., 29., 30.) überhaupt gepunktet.
"Es geht einfach nichts vorwärts bei ihm", litt Brunner mit seinem Schützling. "Er merkt selbst, dass es schwierig wird wieder dorthin zu finden, wo er vor dem Unfall war". Albrechts nächster Versuch erfolgt beim Riesentorlauf in Beaver Creek.
Jetzt ruhen die Hoffnungen auf Defago
Das Schweizer Skiteam baut im Jahr eins nach Cuche gezwungenermaßen mit Didier Defago erneut auf einen Routinier. Der bereits 35-jährige Olympiasieger in der Abfahrt bewies mit Platz fünf beim Saisonstart in Sölden, welch Potenzial noch immer in ihm steckt. Zwar hat Defago nach dem Olympiatriumph ebenfalls eine ganze Saison wegen eines Kreuzbandrisses verpasst, die auffallend vielen Verletzungs- und Gesundheitsprobleme im Team machen ihn aber zumindest derzeit zur Nummer eins der Eidgenossen.
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