Leistung muss sich „auszahlen“, fordert Josef Herk, Präsident der WKO Steiermark. Zwei neue Umfragen zeigen, dass 71 Prozent der Unternehmerinnen und Unternehmer und 39 Prozent der Bevölkerung Leistung als sehr wichtig erachten. Besonders bei den Jüngeren sinkt die Leistungsbereitschaft drastisch. Herk fordert daher Maßnahmen wie Steuersenkungen und Bürokratieabbau, um die Leistungsbereitschaft zu steigern.
Wer Vollzeit arbeitet, muss spürbar mehr verdienen. Sonst drohen in unserer Gesellschaft Grundwerte zu verrutschen“, mahnt Herk mit Blick auf zwei neue Umfragen. Demnach beurteilen zwar 97 Prozent der Unternehmerinnen und Unternehmer sowie 94 Prozent der Bevölkerung Leistung im beruflichen Kontext als sehr wichtig oder zumindest wichtig, blickt man allerdings auf die Altersstruktur dahinter, so zeigen sich – zumindest in der Bevölkerungsumfrage – massive Verschiebungen. Während in der Generation 61 Jahre und älter 96 Prozent Leistung als Basis unseres Wohlstands bewerten, sind es bei den 18- bis 25-Jährigen nur 64 Prozent. Herk: „Wir müssen Leistung lohnender machen.“
Bürokratieabbau und Steuersenkung
Im Rahmen der neuen Leistungsagenda hat die WKO Steiermark die Leistungsbereitschaft in unserem Land erheben lassen. Zwei Umfragen wurden dafür durchgeführt, einmal unter den steirischen Unternehmerinnen und Unternehmern (975 Teilnehmer) und einmal – mit selbiger Fragestellung – unter der Bevölkerung (344 Teilnehmer). Demnach beurteilen 71 Prozent der Wirtschaftstreibenden Leistung im beruflichen Kontext als sehr wichtig und 26 Prozent als wichtig, in der breiten Bevölkerung sind es 39 Prozent (sehr wichtig) und 55 Prozent (wichtig). Weiters trifft für 88 Prozent der Unternehmerinnen und Unternehmer bzw. 87 Prozent der Steirer die Aussage „Leistung ist die Basis unseres gesellschaftlichen Wohlstands“ sehr oder zumindest eher zu. Große Unterschiede offenbaren sich allerdings beim Blick auf die Altersstruktur: Denn unter den Jungen (Bevölkerungsumfrage) trifft diese Aussage nur zu 64 Prozent zu, bei der älteren Generation (61 Jahre und älter) sind es 96 Prozent.
„Nur wenn wir es endlich schaffen, unseren Staat effizienter zu machen, bekommen wir den Spielraum, um Steuern auf Arbeit und Lohnnebenkosten zu senken.“
WKO Steiermark Präsident Josef Herk
Für WKO Steiermark Präsident Josef Herk ein klarer Beleg dafür, „dass wir Leistung lohnenswerter und damit erstrebenswerter machen müssen“. Maßnahmen dafür wurden in einer eigenen Leistungsagenda festgehalten.
Diese Maßnahmen fordern die Österreicher
Welche Maßnahmen zur Erhöhung der Leistungsbereitschaft einen gesellschaftlichen Konsens haben, wurde ebenfalls im Rahmen der beiden Umfragen unter die Lupe genommen. Die größte Zustimmung gibt es demnach für Bürokratieabbau (95 Prozent Unternehmen, 88 Prozent Bevölkerung) sowie für die Forderung nach mehr Netto vom Brutto (94 Prozent Unternehmen, 95 Prozent Bevölkerung) und für treffsichere Sozialleistungen (88 Prozent Unternehmen, 89 Prozent Bevölkerung), gefolgt vom Ausbau von Kinderbetreuungsmöglichkeiten (87 bzw. 88 Prozent) und „Arbeitslose schneller ins Erwerbsleben bringen“ (85 bzw. 87 Prozent). Herk pocht hier auf ein rasches Zeichen: „Verantwortungsvolle Politiker dürfen ob der Stimmenjagd nicht auf ihre Verantwortung für zukünftige Generationen vergessen.“
Mehr Anreize schaffen
Der neue Leistungsindex, erstellt von Ökonom Christoph Schneider vom Economica Institut für Wirtschaftsforschung, vergleicht Daten aus 18 europäischen Ländern. Österreich belegt bei den umgesetzten Leistungen den zweiten Platz, bei den Anreizen jedoch nur den siebten Platz. Im Gesamtranking liegt Österreich auf dem fünften Platz hinter Irland, Schweden, Dänemark und Finnland. Schneider betont den Handlungsbedarf, da Österreich in die falsche Richtung unterwegs ist.