Im Übergabevertrag des Krankenhauses Mistelbach an die Landesgesundheitsagentur LGA 2004 wurde festgehalten, dass das damalige „Weinviertel-Spital“ als Schwerpunktklinikum die volle Bandbreite an Behandlungen garantieren müsse. Da dies durch die Einschränkung des HNO-Betriebes nicht mehr der Fall ist, regt sich auch deswegen Unmut.
Ob der Auslöser eine – nicht bestätige – Information war, die auch die „Krone“ erfahren hat, ist ungewiss: Ein Patient mit einer starken Nasenblutung soll vom Bezirk Korneuburg mit der Rettung nach Mistelbach gebracht worden sein. Dort habe man ihn aber zu Spezialisten – wieder in die andere Richtung – nach Krems geschickt, wo man derartige Fälle vertretend behandelt.
Die Begründung liege darin, dass Blutungen im HNO-Bereich sehr heikel sind und nur von Spezialisten behandelt werden sollen.
Es geht auch ums Finanzielle: Abgaben für weniger Leistung
Das Wehklagen rund um die im Betrieb „geschrumpfte“ HNO-Abteilung wird indes nicht leiser: Nachdem der Gemeinderat der Bezirkshauptstadt eine Resolution für eine rasche Wiederaufnahme des Vollbetriebs beschlossen hatte, greift dies um sich: Auch in der Nachbargemeinde Gaweinstal wird die „Rücknahme der Schließung der bettenführenden HNO-Abteilung“ offiziell gefordert.
Ein Grund für die Aufregung ist auch, dass die Kommunen „NÖKAS-Beiträge“ zahlen müssen. „Als Standortgemeinde müssen wir jährlich noch draufzahlen, heuer wird es wohl leider fast eine Million Euro sein“, ärgert sich Mistelbachs Stadtchef Erich Stubenvoll.
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