Die Leiterin des Tiroler Dialektarchivs bittet um rege Teilnahme von Tirols Musikkapellen bei einer Studie. Dabei soll der Dialekt unter die Lupe genommen werden. Für die Forschung seien die Unterschiede der Generationen „extrem spannend“.
Musikkapellen im Land, aufgepasst! Die Uni Innsbruck bittet um eure fleißige Mithilfe. Das Tiroler Dialektarchiv, das am Institut für Germanistik beheimatet ist und zur Mundart forscht, führt derzeit in ganz Tirol eine Studie durch. „In dieser bitten wir die Mitglieder von Musikkapellen darum, 40 hochdeutsche Sätze in ihren Dialekt zu übersetzen“, erklärt Yvonne Kathrein, die Leiterin des Dialektarchivs gegenüber der „Tiroler Krone“.
Musikkapellen repräsentieren einen Ort im Kleinen. Die Unterschiede im Dialekt sind für uns extrem spannend.
Yvonne Kathrein
Sprachliche Unterschiede im Fokus
Und warum gerade Musikkapellen? „Weil sie einen Ort im Kleinen ganz gut repräsentieren. In ihnen sind unterschiedliche Generationen vertreten, unterschiedliche Berufe und unterschiedliche Einstellungen.“ Kathrein und ihr Team möchten in der Studie herausfinden, ob und welche sprachlichen Unterschiede auftreten.
Laut der Wissenschaftlerin gebe es solche häufig, wenn mehrere Generationen versammelt sind. Sie liefert auch ein passendes Beispiel: „Während der ältere Posaunist zum jüngeren ,Du bisch druun‘ sagt, antwortet dieser mit ,I bin no net dran’“.
Für Forscher sehr spannendes Thema
Solche und weitere Unterschiede sind laut Kathrein unter anderem auf das Mobilitätsverhalten, die Sprache der Eltern, den Freundeskreis oder den Beruf zurückzuführen. Und natürlich auch auf die generelle Einstellung des Sprechers bzw. der Sprecherin zum Dialekt. „Im Dialektarchiv finden wir die Untersuchung derartiger Unterschiede sehr spannend.“
Alle können und sollen mitmachen und die Jüngeren den Älteren helfen. Nur so können wir ein umfassendes Dialektbild bekommen.
Yvonne Kathrein
Link zum Teilnehmen auf Homepage
Und wie können die Musikkapellen mitmachen? „Es gibt auf unserer Homepage einen Link, der zu einem Umfragetool führt. Die Sätze sollen dabei nicht verschriftlicht, sondern gesprochen werden.“ Die Wissenschaftlerin betont, dass man nicht aus dem Ort, in dem man musiziert, stammen muss. „Alle können und sollen mitmachen und die Jüngeren den Älteren helfen. Nur so können wir ein umfassendes Dialektbild bekommen.“
Infos und Teilnahme unter: https://www.tiroler-dialektarchiv.at
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