Die Forscher fingen dazu in Portugal eine wild lebende, genvariantenreiche Population von Fruchtfliegen ein und hielten die Tiere im Labor für viele Generationen bei ungewohnten Temperaturen (Bild rechts).
Dabei verfolgten sie, wie sich ihr Erbgut durch die neuen Bedingungen veränderte, indem sie das Erbgut vieler Fliegen zusammen als sogenannten Pool sequenzierten. "Damit wissen wir für jede Genvariante, wie häufig sie in einer bestimmten Generation dieser Population vorkommt", erklärte Christian Schlötterer, der Leiter der Studie.
Wiederholungen im Labor möglich
Das Gute an den Laborexperimenten sei, dass man den Versuch wiederholen könne, während der Vorgang in der Natur nur ein einziges Mal stattfinde, so Schlötterer: "Wir haben hier im Labor drei parallele Analysen gemacht und dabei dreimal dasselbe gesehen", sagte er. Daher könne man sagen, dass die Selektion hier kein Zufall sei.
Die Veränderungen fielen in zwei Gruppen, berichten die Forscher. Etwa 5.000 Genvarianten (von insgesamt 1,5 Millionen untersuchten) nahmen rasch zu und erreichten schon nach 15 Fliegengenerationen einen Maximalwert, während andere Varianten über 37 Generationen stetig immer häufiger auftraten, schrieben die Wissenschaftler in einer Aussendung der Vetmed Uni.
"Seltene Varianten gehen verloren"
Die beiden Gruppen hätten überraschend wenig Überlappung, so Schlötterer. Durch die Selektion leide die Vielfalt. "Besonders die seltenen Varianten gehen dabei verloren", erklärte er. Die Studie wurde in der aktuellen Ausgabe der Fachzeitschrift "Molecular Ecology" veröffentlicht.
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