"Blaulicht"-Warnung

Giftiger Oktopus enthüllt blitzartig seine blauen Ringe

Wissenschaft
11.10.2012 10:13
Mit einem ganz besonderen "Blaulicht" warnt ein Oktopus seine Feinde. Wenn er gestört wird, bildet der kleine giftige Krake blitzschnell bis zu 60 schillernde blaue Ringe an seiner Oberfläche. Amerikanische Biologen fanden nun heraus, wie der Krake diese schnelle Warnreaktion zustande bringt.

Der Trick ist eine Kombination von Muskelbewegungen mit einer bereits fertigen, aber verdeckten Farbstruktur. Das leuchtende Blau der Ringe ist keine gewöhnliche Farbe, sondern entsteht durch Lichtreflexion in vielen dicht gepackten Gewebeschichten. Solche Strukturfarben seien auch von Vogelfedern und Schmetterlingsflügeln bekannt, berichtet Lydia Mäthger vom Marine Biology Laboratory in Woods Hole (USA).

Effekt wird mithilfe der Muskeln erzeugt
Der inklusive seiner Arme nur einige Zentimeter große Oktopus, der den wissenschaftlichen Namen Hapalochlaena lunulata trägt, nutzt jedoch zusätzlich seine Muskeln, um einen besonderen Effekt zu erzeugen, berichten die Forscher im britischen "Journal of Experimental Biology".

Die Methode, mit der er innerhalb von einer Drittelsekunde seine Warnung zeigt, ähnelt nach Angaben der Forscher eher der Blende einer Kamera. Die Licht reflektierenden Zellen sitzen in einer Gruppe in der Haut des Tieres und werden in Ruhe von einer ringförmigen Hautfalte bedeckt. Bei einer Störung entspannen sich ruckartig Muskeln in der Haut über der Gruppe, andere Muskeln am Rand kontrahieren, und der leuchtende Ring tritt schlagartig hervor - noch akzentuiert durch dunkle Hautpartien im Zentrum und um den Ring herum.

Biss der Krake kann sogar Menschen töten
"Diese Signalmethode wurde bisher noch nie gesehen", sagte Mäthger. Viel verbreiteter sind bei den Kraken die sogenannten Chromatophoren, kleine mit Farbstoff gefüllte Säckchen, die blitzschnell mit Muskeln gedehnt werden können. Die nun entdeckte Technik ist eine sinnvolle Warnung, denn der Blauring-Oktopus ist eines der giftigsten bekannten Tiere. Mit einem Biss kann er ein Nervengift injizieren und damit sogar einen Menschen töten.

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