Hohe Fluktuation

LKH Hochsteiermark: Führungskräfte verlassen Haus

Steiermark
02.05.2024 14:54

Das LKH Hochsteiermark, neben Graz das zweite Schwerpunktspital in der Steiermark, kommt nicht zur Ruhe. Nun nehmen gleich zwei Führungskräfte auf einmal den Hut: Der Betriebsdirektor und ein Pflegeleiter verlassen das Haus. Indes drängt die Zeit für eine verstärkte Kooperation mit dem LKH Murtal. 

Nach Dutzenden Kündigungen griff das Personal zum allerletzten Mittel: Eine ganze Abteilung brachte bei ihrem Arbeitgeber, der Kages, eine Überlastungsanzeige ein. Begründung: Es herrsche für Bedienstete und damit für Patienten „Gefahr in Verzug“.

Stimmung könnte besser sein
Dies war im Sommer 2022. Inzwischen ist viel Wasser die Mur hinuntergeflossen, die Belastung für das verbliebene Personal am LKH Hochsteiermark – bestehend aus den Häusern in Bruck, Leoben und Mürzzuschlag – hat sich nach mehreren Reformversuchen dem Vernehmen nach nur mäßig gebessert: „Während in Leoben um OP-Slots förmlich gerangelt wird, fehlt für Bruck nach wie vor ein zukunftsorientiertes Konzept. Dementsprechend schlecht ist die Stimmung innerhalb der Belegschaft“, fasst es ein Angestellter zusammen.

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Harald Kapeller war ein enthusiastischer und visionärer Direktor. Mir persönlich tut es leid, dass er geht. 

Erich Schaflinger, ärztlicher Direktor des LKH Hochsteiermark

Dass jetzt auch noch Harald Kapeller, Verwaltungsdirektor des obersteirischen Spitalsverbundes, und die Pflegeleitung des Standortes Bruck das Handtuch werfen, passt da für Außenstehende nur ins Bild.

„Einvernehmliche Trennung“
Dem widerspricht der ärztliche Direktor Erich Schaflinger: „Beide Trennungen finden einvernehmlich statt, unser Betriebsdirektor möchte sich neuen Aufgaben zuwenden, das ist zu akzeptieren“. Die erschwerten Arbeitsbedingungen im Zuge der schwierigen Strukturmaßnahmen würden damit nicht in Zusammenhang stehen.

Erich Schaflinger, ärztlicher Direktor am LKH Hochsteiermark. (Bild: Peter Bernthaler)
Erich Schaflinger, ärztlicher Direktor am LKH Hochsteiermark.

„Die Lücken werden wir füllen“, kommentiert Kages-Chef Gerhard Stark die jüngsten Entwicklungen gegenüber der „Krone“. Man müsse an „so vielen Stellen adaptieren, die hohe Dynamik verlangt uns einiges ab“. Man hätte insgesamt noch „sehr, sehr viel zu tun.“

Kooperation mit LKH Murtal
Da man am LKH Hochsteiermark nach wie vor mit einem akuten Anästhesisten-Engpass kämpft, drängt Schaflinger aktuell auf eine verstärkte Kooperation mit dem LKH Murtal: „Der offizielle Antrag an den Kages-Vorstand und den Gesundheitslandesrat ist draußen, jetzt warten wir auf den Beschluss“.

Auf die Belastungsanzeige hin gab es übrigens damals monatelang keinerlei Reaktion. Diesmal hofft man auf mehr Tempo – Schaflinger: „Bis Ende Mai müssen die Konzepte fertig sein, bis spätestens September müssen wir wissen, wer, wo Dienst macht.“

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