28.01.2003 09:10 |

Badewannen-Fisch

Muss Aalfred ins Heim?

Seit 33 Jahren zieht Flussaal "Aalfred" in der Badewanne von Familie Richter seine Bahnen. Lebt mitten in Bochum ein geregeltes Leben, lässt sich täglich seine Portion Mückenlarven schmecken. Doch nun ruft das Schicksal des exotischen Haustiers plötzlich Amtstierärzte auf den Plan.
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Die Tierärzte wollen prüfen lassen,ob "Aalfreds" Lebensbedingungen überhaupt artgerecht sind.Und bei den Richters geht die Angst um: Muss unser Aal ins Heim?
 
"Der Bericht der Amtstierärzte wird dem Fischgesundheitsdienstdes Landesamtes für Ökologie in Kirchhundem zugesandt",bestätigte eine Sprecherin der Stadt Bochum den kuriosenFall. "Erst nach Prüfung durch die dortigen Experten kannfestgestellt werden, ob Aalfred artgerecht gehalten wird." Initiiertwurde die Aktion "Free Aalfred" von Tierschützern, nachdemsie einen Bericht über den "Hausaal" in der Zeitung gelesenhatten.
 
"Dabei geht es dem Tier doch gut", beteuert HolgerFeil, der Schwiegersohn von Familienoberhaupt Paul Richter. Derhatte den Flussaal 1969 aus dem Rhein-Herne-Kanal geangelt undwollte ihn eigentlich räuchern. Doch seine Kinder beschworenihn, "Aalfred" zu verschonen. Fortan lebte er in der Wanne - beioptimalen 15 Grad Badetemperatur, wie ein Veterinär bestätigte."Er ist einfach unersetzlich", so Feil.
 
Die Richters wollen um ihren Hausgenossen kämpfen.Schließlich sagt selbst der Direktor des Aquazoos in Düsseldorf,Dr. Wolfgang Gettmann: "Aalfred wird zumindest richtig ernährt."Und bei richtiger Ernährung kann ein Flussaal über 80Jahre alt werden.
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