Nach mehreren wetterbedingten Verschiebungen herrschten beim Sprung über die Meeresenge zum Leuchtturm des Dorfes Pogobi an der Westküste Sachalins optimale Bedingungen mit ruhigem Wind und klarem Himmel.
"Die Idee hinter dem Projekt ist die Überquerung von offenen Gewässern im freien Fall. Der Flug war extrem schwierig. Hier ändern sich die Wetterbedingungen sehr schnell, vor allem die Windrichtung", sagte Rozov nach seinem Sprung. "In den verschiedenen Höhenlagen gibt es starke und sehr unterschiedliche Luftströmungen. Daher kann es durchaus sein, dass man es bis zur gegenüberliegenden Küste gar nicht schafft. Landet man dann im Meer, kann man schnell untergehen – hier ist das Wasser auch im Sommer sehr kalt, und der Wingsuit und der Fallschirm saugen Wasser schnell auf. Daher kann eine Wasserlandung tödliche Folgen haben." Er sei sehr glücklich, es geschafft zu haben.
Nächstes Ziel ist der Mount Everest
Wie bereits bei seinem Basejump vom Gipfel des Shivlings im Himalaja im Mai konnte Rozov auch diesmal ein neu entwickeltes Modell seines Wingsuits testen. 2013 will der Russe nämlich eine sowohl technisch als auch physisch äußerst anspruchsvolle Expedition zum Mount Everest starten. Schon beim diesjährigen Projekt am Shivling machte dem Team allerdings die dünne Luft im Himalaja zu schaffen.
Der Tatarensund verbindet das Japanische Meer mit dem Ochotskischen Meer und ist an der schmalsten Stelle 7,3 Kilometer breit. Aufgrund dieser geografischen Eigenheit sind der Tatarensund und die Insel Sachalin unter Abenteurern und Extremsportlern wie Rozov beliebte Locations. Schon im späten 19. Jahrhundert wurden hier die ersten Projekte durchgeführt. Im Jahr 1950 entwarf Stalin Pläne für einen unterirdischen Tunnel, mit dem Sachalin an das Eisenbahnnetz im Fernen Osten angeschlossen werden sollte. Diese Pläne wurden jedoch nie umgesetzt.
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