Vor allem Kinder
37.000 Ukrainer seit Kriegsbeginn verschwunden
Seit Kriegsbeginn in der Ukraine sind laut Behörden etwa 37.000 Menschen verschwunden. Darunter seien „Kinder, Zivilisten, Soldaten“, teilte der ukrainische Menschenrechtsbeauftragte Dmytro Lubinez mit. Die Dunkelziffer könnte noch höher sein.
Da die russischen Behörden fast 20 Prozent des ukrainischen Staatsgebiets besetzen, ist die Einschätzung schwierig. Lubinez geht davon aus, dass etwa 1700 Ukrainerinnen und Ukrainer in Russland „illegal festgehalten“ werden. Zudem seien etwa 20.000 Kinder ins Nachbarland verschleppt worden. Die Zählung läuft dem Menschenrechtsbeauftragten noch.
Bisher seien nur 147 Zivilpersonen wieder zurückgekehrt. Die Behörden würden daran arbeiten, weitere zu finden und nach Hause zu bringen, schrieb Lubinez am Dienstag auf Facebook.
Hier sehen Sie das Facebook-Posting von Dmytro Lubinez.
Eine Million ohne Strom
Der Krieg hat im Februar 2022 begonnen. Derzeit bombardiert das russische Heer regelmäßig das ukrainische Netz zur Energieversorgung. Ungefähr eine Million Menschen sind ohne Strom. Nächtliche Stürme im Land sorgten für zusätzliche Ausfälle.
Laut Selenskyj benötigt sein Land dringend Abwehrraketen, um die Zerstörung zu verhindern. Am 11. April wurde etwa das wichtige Kohlekraftwerk Trypilska in der Region Kiew durch russische Raketen zerstört. „Da kamen elf Raketen angeflogen. Wir zerstörten die ersten sieben. Die vier weiteren zerstörten Trypilska – warum? Weil es null Raketen gab. Wir hatten keine Raketen mehr, um Trypilska zu verteidigen“, sagte Selenskyj.
Gesetz zur Mobilisierung unterschrieben
Am Dienstag hat der Politiker das umstrittene Gesetz zur Mobilisierung von Streitkräften unterschrieben. Die ukrainische Armee hat aktuell große Schwierigkeiten, weitere Soldatinnen und Soldaten zu rekrutieren. Das Mobilisierungsgesetz sieht härtere Strafen für Kriegsdienstverweigerer und eine vereinfachte Prozedur zur Einberufung vor. Außerdem wurde ein Absatz gestrichen, der eine Entlassung von Soldatinnen und Soldaten vorgesehen hatte, die drei Jahre im Einsatz waren.









Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.