Besonders, wenn man ihre von vielen Rückschlägen, Verletzungen und gar einer Lungenembolie immer wieder unterbrochene Karriere kennt, dann weiß man, was dieses Jahr 2012 für Williams wert ist. Und nicht nur für sie. "Für mich ist sie die größte Spielerin aller Zeiten. Sie hat das Spiel auf ein höheres Level gebracht", lobte die ihr unterlegene Asarenka Williams. Die so Gepriesene sieht das nicht so. "Ich sehe mich nicht als die Größte. Ich bin nur eine Tennis-Spielerin, die versucht, immer das Beste zu geben. Und darüber hinaus - bin ich einfach Serena", übte sich die US-Amerikanerin in Demut.
Abseits des Courts sei sie verrückt, einfach und spaßig - so kenne man sie eben nicht. Doch auf dem Platz ist Serena Williams bitterernst, bis zum verwerteten Matchball. Und sie hatte allen Grund dazu. Bei 5:3 für Asarenka hatte das Pendel schon sehr für die Weißrussin und deren zweiten Major-Titel nach den diesjährigen Australian Open ausgeschlagen. Doch Williams kämpfte sich zurück, und Asarenka konnte in der Folge bei eigenem Aufschlag und 5:4 den Sack nicht zumachen.
Aufgeben für Williams ein Fremdwort
"Ich gebe niemals auf. Ich bin in so vielen Matches schon wieder zurückgekommen", sagte Williams. 13 Jahre nach ihrem ersten US-Open-Titel 1999 holte sie US-Open-Titel Nummer vier, der nicht weniger als umgerechnet rund 1,5 Millionen Euro wert war. Viele Fans schätzen, wie sich Williams trotz vieler Rückschläge immer wieder aufgerichtet hat. "Ich denke wirklich, dass wahre Champions nicht durch ihre Siege definiert werden, sondern wie sie wieder aufstehen, wenn sie gefallen sind. Jedes Mal stehe ich auf, staube mich ab und bete, dass ich so oder besser zurückkomme."
Und obwohl sie mit 30 Jahren und elf Monaten die zweitälteste US-Open-Siegerin nach Margaret Court (1973) ist - ein Ende ist derzeit nicht abzusehen. "Über mein Vermächtnis werde ich nachdenken, wenn es soweit ist. Ich möchte noch viel mehr erreichen, um Geschichte zu schreiben", versprach Williams.
Auch wenn Asarenka mit einer ebenbürtigen Leistung gezeigt hat, dass sie nicht umsonst vorläufig noch auf dem Tennis-Thron sitzt: Williams hat nun 14 Matches in Folge gegen Top-Fünf-Spielerinnen, zehn hintereinander gegen Top-Zwei-Spieler und fünf en suite gegen Weltranglisten-Leader gewonnen. Sie ist in den vergangenen 45 Matches nur zweimal geschlagen worden: Seit Anfang April erlitt sie die schmerzliche French-Open-Erstrunden-Niederlage gegen Virginie Razzano sowie in Cincinnati das Viertelfinal-Aus gegen Angelique Kerber. Die heimliche Nummer eins ist Williams wohl für viele Fans bereits.
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