Die insolvente Warenhauskette Galeria Karstadt Kaufhof geht an ein Konsortium um die Investoren Richard Baker und Bernd Beetz. Die Investoren hätten den Zuschlag für die Signa-Tochter erhalten, teilte Galeria-Insolvenzverwalter Stefan Denkhaus am Mittwoch in Essen mit.
Galeria betreibt noch 92 Filialen mit 12.800 Beschäftigten. Wie viele es künftig sein werden, ist noch offen. Nach Angaben von Denkhaus soll es um eine Übernahme von mindestens 60 Filialen gehen. Wenn nach dem Verkauf 60 Standorte erhalten blieben, würde etwa jeder dritte schließen. Viele der Beschäftigten müssen deshalb um ihren Arbeitsplatz bangen. „Wir kämpfen wirklich um jede Filiale“, hatte Denkhaus zuletzt gesagt. Die Kette steht in erbittertem Wettbewerb mit Online-Händlern von Amazon bis Zalando sowie mit internationalen Textilketten.
US-Investor war bereits einmal Eigentümer
Ein Konsortium aus der US-Investmentgesellschaft NRDC Equity Partners von Richard Baker und dem deutschen Unternehmer Bernd Beetz wird die insolvente Warenhauskette nun von René Benko übernehmen.
Der 58-Jährige hat die Mehrheit an den Ketten Hudson Bay Company (HBC) und Saks Fifth Avenue, die in den USA und Kanada zahlreiche Warenhäuser betreiben. Baker war schon einmal Eigentümer von Galeria Kaufhof. HBC, das nach eigenen Angaben Nordamerikas ältestes Unternehmen ist, hatte die deutsche Warenhaustochter 2015 vom Handelskonzern Metro übernommen. Für Bakers Warenhauskette war es der erste Schritt auf den europäischen Markt.
Erste Insolvenz kurz nach Fusion mit Signa
Ende 2018 folgte dann die Fusion mit Signa, HBC wurde Minderheitseigentümer der neuen Holding, die Signa übernahm zunächst 50,01 Prozent des fusionierten Unternehmens und 2019 dann alle Anteile. Der neue Warenhausriese Galeria Karstadt Kaufhof, der europaweit mehr als 240 Standorte mit rund 32.000 Mitarbeitern hatte, rutschte im folgenden Jahr jedoch in die erste Insolvenz.
Im Jänner 2024 hatte Galeria erneut einen Insolvenzantrag gestellt, es war die dritte Insolvenz innerhalb von dreieinhalb Jahren. Anfang April eröffnete das zuständige Amtsgericht Essen das Verfahren.
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