08.04.2024 14:39

ÖVP Wien warnt

„Junge Menschen ohne Perspektive werden kriminell“

Wiens ÖVP-Obmann Karl Mahrer hat im krone.tv-Interview hat vor dem Hintergrund der aktuellen Gewaltexzesse am Reumannplatz mit Lösungsansätzen aufhorchen lassen: „Vor allem in Favoriten sehen wir das Ergebnis einer verfehlten Integrationspolitik, die eher vom Wegschauen gelebt hat.“ 

In der ÖVP Wien wolle man hingegen hinschauen und habe einen Aktionsplan zur Bekämpfung der Jugendkriminalität aufgestellt. Man sei in guten Gesprächen mit der Stadtregierung, die laut Mahrer auch gut beraten sei, vieles vom ÖVP-Aktionsplan umzusetzen.  

Auch die Herabsetzung der Strafmündigkeit sei ein Thema, weil die potenziellen Täter immer jünger würden: „Entscheidend sei aber nicht die Frage des Alters der Strafmündigkeit, sondern die der Konsequenzen. Und diese Konsequenzen für die Täter müssten altersadäquat sein. Es muss auch ein Elf-, Zwölfjähriger verstehen und spüren, dass es Sanktionen gibt.“ Gefängnisstrafen seien jedoch nicht der richtige Weg. Man müsse sie vielmehr erziehen. Mahrer: „Zur Erziehung gehört auch, dass ein Kind, das in diesem Alter schwere Straftaten setzt, auch deutlich spürt, dass die Gesellschaft Sanktionen setzt.“ Allerdings würden vielfach Lehrerinnen und Lehrer in Richtung Erziehungsarbeit gedrängt, weshalb im Aktionsplan ein Schulsozialarbeiter pro Schulstandort gefordert werde. Mahrer: „Und wir fordern Gewaltschutzteams, damit die Lehrerinnen und Lehrer nicht allein sind.“

Kriminalität am Praterstern rückläufig
Die Kontrolle der Waffenverbotszonen würde funktionieren, dies habe sich für Mahrer am Praterstern gezeigt: „Die Wiener Polizei hat bewiesen, dass sie mit einer Waffenverbotszone umgehen kann, auch wenn es um die Frage sinnvoller, angemessener Kontrolle geht. Es sind am Praterstern in den letzten vier, fünf Jahren über 300 Messer abgenommen worden. In dieser Zeit ist die Kriminalität am Praterstern um 30 Prozent reduziert worden. Die Diskussion um ein generelles Waffenverbot oder auch Messerverbot im öffentlichen Raum halte ich für eine notwendige und richtige Maßnahme.“

Personen mit Migrationshintergrund müssten bei den Themen Bildung und Integration besonders intensiv begleitet werden, deshalb sei bei der Integrationspolitik ein völliges Umdenken in Wien notwendig. Auch bei der Bildung sei dringendes Handeln nötig. Mahrer: „Kinder müssen schon mit vier, fünf, sechs, sieben Jahren die deutsche Sprache lernen, damit sie dem Unterricht folgen können.“ Heute könnten sie das vielfach nicht. Das Ergebnis sei, dass acht von zehn Kindern in den Volksschulen so schlecht Deutsch sprechen können, dass sie die Bildungsziele nicht oder nur teilweise erreichen würden. Mahrers Fazit: „Wenn junge Menschen nicht Deutsch verstehen und keine Arbeit haben, dann hängen sie in den Parks herum und haben keine Hoffnung und keine Perspektive. Und wenn junge Menschen keine Hoffnung und Perspektive haben, dann führt das direkt in die Kriminalität.“ Viele Menschen hätten mittlerweile Angst, im öffentlichen Raum unterwegs zu sein. Mahrer: „Es ist fünf Minuten nach Zwölf in Wirklichkeit.“

Das ganze Interview sehen Sie im Video oben!

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