Eine geliehene Eismaschine, der Wunsch nach einem köstlichen, rein pflanzlichen Eis in Graz und die Hilfe der gesamten Familie waren die Zutaten für den Start. Vier Filialen und rund 370 Sorten später setzt die Gründerin der Eisperle Mariane Leyacker-Schatzl weiterhin auf Qualität und Teamgeist.
2017 begann die Erfolgsgeschichte der Eisperle im Herzen der Steiermark mit dem ersten veganen Eisgeschäft in der Kaiserfeldgasse. Die Vorarbeit für den ungeahnten Durchbruch in der Eiswelt der Landeshauptstadt begann für die Gründerin Mariane Leyacker-Schatzl aber bereits zwei Jahre zuvor. Mit einer ausgeborgten Eismaschine bewaffnet tüftelte sie zu Hause an der perfekten Rezeptur für cremiges veganes Eis.
Die Idee dazu entstand, als sie von Wien nach Graz zog, und feststellte, dass in ihrer neuen Heimatstadt ein Bedarf an geschmacklich gutem und hochwertigem veganen Eis bestand. 2019 folgte bereits die zweite Filiale und während der Pandemie, in Zeiten in denen es wirtschaftlich für viele Betriebe nicht unbedingt rosig aussah, erweiterte Leyacker-Schatzl ihr Eisimperium um zwei weitere Standorte und setzte auf einen zusätzlichen Eis-Lieferservice, der großen Anklang fand.
Auch wenn es immer Ziel war, nicht nur vegan lebenden Kunden den Tag mit ihrem Eis zu versüßen, hat die Gründerin dennoch nicht damit gerechnet, dass der erste rein vegane Eissalon von der breiten Masse sofort so positiv angenommen wird. „Die ganze Familie hat mitgeholfen. Wir haben Tag und Nacht Eis gemacht, um den Ansturm zu bewältigen“, erzählt Leyacker-Schatzl von der Anfangszeit. Rund sieben Jahre später hat sich an der Beliebtheit der Eisperle nichts geändert: mit einer Wartezeit von 20 Minuten ist durchaus zu rechnen, denn lange Schlangen vor den Eisperle-Filialen sind keine Seltenheit.
Auf die Frage, ob angesichts des großen Erfolgs mit einer baldigen Expansion in andere Bundesländer zu rechnen ist, reagiert die Gründerin vorsichtig, aber durchaus hoffnungsvoll: „Ich arbeite daran und strecke meine Fühler aus, dass auch außerhalb von Graz künftig unser Eis genossen werden kann. Wann und in welcher Form das dann tatsächlich der Fall sein wird, kann ich noch nicht sagen.“
Eine Linie, die mit voller Leidenschaft durchgezogen wird
„Wir machen alles selbst. Wir kaufen auch keine Saucen zu. Sogar das glutenfreie Tiramisu wird handgemacht“, sagt die Unternehmerin. „90 Prozent unserer gesamten Rohstoffe sind Fairtrade und Bio. Die Qualität schmeckt man auch“, betont die Eismacherin. Um beim Zuckerzusatz zu sparen, wird beispielsweise versucht, durch reifere Bananen von vornherein mehr Süße zu erreichen. Die Eisperle-Gründerin weiß aber, dass auf Zucker nicht ganz verzichtet werden kann: „Man braucht eine Art von Zucker, um die Cremigkeit vom Eis zu erhalten.“ Für die Süße wird unter anderem auch Agavendicksaft, Kokosblütenzucker, Ahornsirup verwendet.
Gutes Eis kommt ganz ohne Schnickschnack aus, deshalb brauchen wir auch keine Zusatzstoffe und setzen auf Bio-Zutaten.
Mariane Leyacker-Schatzl
Saisonalität und Regionalität wird bei der Eisperle großgeschrieben. Bei den Lieferanten wird auf kleine, regionale Unternehmen und Marktverkäufer in der Innenstadt gesetzt. Fruchteis gibt es dann, wenn die jeweilige Frucht Saison hat und die Bauern sich bei der Gründerin melden, dass das Obst jetzt reif ist.
„Wir schauen nicht nach links oder rechts“
Die Eismacherin betont, dass sie sich nie mit anderen Eisdielen verglichen hat, denn sie weiß, welch hohe Qualität in ihren vier Standorten in der Grazer Innenstadt geliefert wird. „In unserem Himbeereis stecken zu 80 Prozent Himbeeren drinnen. Der Rest sind Zitronensaft, Wasser und ein bisschen Zucker. Das schmeckt dann auch einfach besser als mit industriellen Zusatzstoffen. Und auch für unser Orangeneis verwenden wir keinen Saft, sondern die Orangen werden frisch gepresst.“
Bereits über 370 Sorten hat die Eismacherin gemeinsam mit ihrem Team, das zu 99 Prozent aus Frauen besteht, kreiert. Als wichtigen Faktor für den Erfolg nennt sie auch ihr Team, das die Philosophie genauso lebt, wie sie selbst und vor neuen Ideen nur so sprüht. „Es macht auch einfach Spaß, wenn bei allen so viel Begeisterung vorhanden ist.“
Qualität, die seinen Preis hat
Mit 2,60 Euro für eine Kugel einer Grundsorte und 3,30 Euro für eine Spezialsorte ist die Eisperle sehr hochpreisig unterwegs. „Wir brauchen uns nicht zu rechtfertigen für unseren Preis. Natürlich könnten wir weniger Frucht und Nüsse verwenden und unser Eis dann günstiger anbieten. Dann würden wir aber auch an Geschmack einbüßen und das entspricht nicht unserer Philosophie“, unterstreicht Leyacker-Schatzl. Der Erfolg gibt ihr Recht.
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