Im Jahr 2007 interessierten sich Freunde der tapsigen Riesen auf der ganzen Welt für die Entwicklung von Bärchen Fu Long, dem "Glücklichen Drachen". Unzählige Internet-User verfolgten live via Webcam die ersten Bewegungen aus der Wurfbox und hofften ständig auf aktuelle Bilder. "Heute hat das Medieninteresse deutlich nachgelassen", schildert die zuständige Zoologin Eveline Dungl.
"Fad wird ihm aber nicht"
Mittlerweile ist der Vertreter einer bedrohten Spezies ausgewachsen und nach China übersiedelt, wo das 125 Kilogramm schwere Tier in einem großen und naturnahen Gehege in der Zucht- und Forschungsstation Bifengxia lebt. In Einzelhaltung, wie das bei männlichen Pandas so üblich ist, die keine Gesellschaftstiere sind. "Fad wird ihm aber trotzdem nicht", versichert Dungl.
Sie erkenne ihn immer noch sofort an der einzigartigen weißen Hinterpfote, so die Expertin nach ihrem Aufenthalt in der Volksrepublik im Juni. Die Anlage, in der Fu Long lebt, ist öffentlich zugänglich. Den gebürtigen Österreicher kann man also jederzeit besuchen, wenn man die weite Anreise auf sich nehmen möchte.
"Trinkt noch fallweise Milch bei seiner Mutter"
Im Jahr 2010 erfreute Yang Yang Zoo und Fans schließlich mit weiterem Nachwuchs, Bärchen Fu Hu. Der hat sich mittlerweile vom kaum 100 Gramm schweren und zehn Zentimeter großen Winzling zum rund 48 Kilogramm schweren Teenager gemausert. "Er verdrückt täglich schon etwa 20 Kilogramm Bambus, trinkt aber nach wie vor noch fallweise Milch bei seiner Mutter Yang Yang", erklärt Tiergartendirektorin Dagmar Schratter.
Die beiden Panda-Brüder gelten bislang als die einzigen Vertreter ihrer Art, die in einem europäischen Zoo auf natürliche Weise gezeugt und aufgezogen wurden. Pandabären paaren sich nur sehr selten in Gefangenschaft - aber nicht nur einmal im Jahr am selben Tag, wie der gemeinsame Geburtstag vermuten lassen könnte. "Pandas haben keine fixe Tragzeit und eine verzögerte Einnistung - es dauert also unterschiedlich lange bis zur Geburt", erläutert Dungl, die die beiden Bären von klein auf begleitet hatte.
Abschied von Fu Hu im Herbst
Neben dem gleichen Geburtstag ist den beiden flauschigen Brüder noch etwas Weiteres gemein: die Übersiedelung nach China. Denn die steht dem "Glücklichen Tiger" Fu Hu aufgrund eines Abkommens mit China, in dessen Besitz sich die Hietzinger Tiere befinden, in Kürze bevor. "Im Herbst wird er in die chinesische Panda-Station in Bifengxia übersiedeln", so die Tiergartendirektorin. Für den Kleinen ist die rauschende Geburtstagsfeier am Donnerstag der letzte Ehrentag in Österreich.
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